Die Wirtschaftswoche schwärmt, SAP hat sich vor allem durch das Geschäft mit dem Vermieten von Software über das Internet (Cloud-Geschäft) in eine neue Phase des Wachstums begeben. Das belegen die Zahlen für die ersten sechs Monate des laufenden Jahres. Insgesamt stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um fünf Prozent und der Gewinn um 57 Prozent. Von diesen Konzernerlösen stammen 14 Prozent aus dem Cloud-Geschäft. Doch die wahre Bedeutung zeigt sich an dieser Kennziffer: 40 Prozent des Neugeschäfts stammen aus dieser Software-Vermietung. Etwa durch kürzere Zyklen für neue Software beschleunigt das Cloud-Geschäft auch das klassische, mit dem Verkauf von Software-Nutzungsrechten und Dienstleistungen.
Der Gewinnsprung lässt sich mit Kostensenkungen aus dem Vorjahr erklären, die nun greifen. Wegen der hohen Nachfrage im Cloud-Geschäft kann SAP zudem bessere Konditionen für das Unternehmen durchsetzen. Dabei bestellen nicht mehr nur vor allem Groß-Konzerne bei SAP sondern vermehrt mittelgroße und kleine Firmen. SAP hat sich den Ruf eines deutschen Unternehmens mit hohen Sicherheitsstandards erarbeitet. Im Geschäft mit sensiblen Kunden-Daten kommt das gut an.
Gartner Inc., ein US-amerikanisches Beratungsunternehmen für Informationstechnologie und Marktforschungsinstitut, schätzt das weltweite Wachstum der Software-Branche in diesem Jahr auf 5,8 Prozent. Bei SAP kommt eben noch der Rentabilitäts-Schub hinzu. Das senkt zudem das Risiko für SAP, den Buchwert der für Milliardensummen zugekauften Firmen senken, also umfangreich abschreiben zu müssen. Vor diesem Hintergrund rät die Wirtschaftswoche zum Kauf der mit einem KGV von 21 für das nächste Jahr bewerteten Aktie. Anleger sollten den Stoppkurs bei 57,70 Euro setzen.