Die Wirtschaftswoche schockt: In den Bilanzen der 30 DAX-Konzerne hat sich eine Abschreibungs-Blase von insgesamt 260 Milliarden Euro aufgebaut. Das wird zu Milliardenverlusten führen. Peter Terium, Vorstandsvorsitzender von RWE, ließ zum Jahresende 2015 einen Firmenwert (Goodwill) von knapp zwölf Milliarden Euro bilanzieren. Der Börsenwert damals belief sich jedoch nur auf weniger als sechs Milliarden Euro. Sollten die Investoren bei der Bewertung des den gesamten Konzern einschließlich des harten Vermögens, wie etwa Kraftwerke oder Immobilien, so danebenliegen?
RWE hat beispielsweise den Firmenwert der englischen Tochterfirma Npower auch im Jahr 2015 in der Bilanz erhöht. Insgesamt bilanziert RWE 2,4 Milliarden Euro an Goodwill, also 20 Prozent des gesamten bilanzierten Firmenwertes, für Npower. Dabei laufen dem inzwischen defizitären Sanierungsfall die Kunden weg. Die Wirtschaftswoche vermutet, RWE könnte die Abschreibungs-Orgie also noch vor sich haben, die Wettbewerber E.on wohl schon Großteils hinter sich hat.