Die Aktie von Wirecard ist kaum zu bremsen. Erst am Freitag hat der Kurs bei 188,50 Euro ein neues Allzeithoch markiert. Wird die Luft für den DAX-Aspiranten langsam dünner?
Gerade einmal vier Wochen ist es her, da hat Analyst Mohammed Moawalla von Goldman Sachs sein „Conviction-Buy“-Rating bestätigt und das Kursziel auf 200 Euro erhöht – damals ein neuer Rekord. Inzwischen hat sich der Kurs bereits bis auf gute sechs Prozent an dieses Ziel angenähert. Für Unterstützung haben dabei sowohl die starken Quartalszahlen samt Prognoseerhöhung, als auch die positiven Reaktionen vieler Analysten auf ebendiese gesorgt. Zudem wird ein Aufstieg der bisher im TecDAX gelisteten Aktie in den DAX Anfang September immer wahrscheinlicher.
So stammt das neue Rekord-Kursziel inzwischen nicht mehr von Goldman Sachs, sondern von HSBC: Zu Wochenbeginn hat Antonin Baudry seine Kaufempfehlung bestätigt und den fairen Wert der Aktie auf 235 Euro erhöht. Auch die Experten von Hauck & Aufhäuser (225 Euro), Bankhaus Metzler (206 Euro) und Warburg (205 Euro) gehen inzwischen davon aus, dass sich die Aufwärtsbewegung jenseits der 200-Euro-Marke fortsetzt.
Das Gros der von Bloomberg befragten Analysten empfiehlt die Wirecard-Aktie zum Kauf: 18 „Buy“-Ratings“ stehen derzeit elf Halteempfehlungen und nur eine Verkaufsempfehlung entgegen. Das Konsensziel von 173,18 Euro liegt jedoch bereits rund acht Prozent unter dem bisherigen Höchststand – und signalisiert ein entsprechendes Rückschlagrisiko.
Beachtliche Kursrallye
Die Kursentwicklung von Wirecard ist beeindruckend: Seit Jahresbeginn hat sich die Aktie verdoppelt, auf 12-Monats-Sicht beträgt das Plus sogar rund 170 Prozent. Gut möglich, dass die Aufwärtsbewegung noch einige Zeit anhält – speziell der mögliche DAX-Aufstieg könnte dabei zunächst weiter für Rückenwind sorgen.
Buy the rumor, …
Anleger sollten jedoch im Hinterkopf behalten, dass die Bäume auch bei Wirecard nicht in den Himmel wachsen und auf dem aktuellen Niveau jederzeit größerer Gewinnmitnahmen möglich sind. Speziell zur Bekanntgabe der Index-Änderungen am 5. September könnte es turbulenter werden. Investierte Anleger sollten daher kontinuierlich den Stoppkurs nachziehen, um die Gewinne abzusichern.