Der US-Zahlungsdienst Square hat am Mitwochabend starke Zahlen für das erste Quartal präsentiert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der bereinigte Umsatz um 59 Prozent, der operative Gewinn (bereinigtes EBITDA) sogar um 72 Prozent gestiegen. Trotzdem ist die Aktie nachbörslich unter die Räder gekommen.
Gemessen an den Finanzzahlen für das erste Quartal hat Square einen hervorragenden Jahresstart hingelegt: Zwischen Januar und März ist der bereinigte Gewinn um 59 Prozent auf 489 Millionen Dollar gestiegen, das bereinigte EBITDA lag mit 62 Millionen Dollar sogar 72 Prozent über dem Wert aus den Vorjahreszeitraum. Das bereinigte EPS hat sich im selben Zeitraum auf 0,11 Dollar beinahe verdoppelt.
Wegen einer Wertberichtigung auf das Investment in den Ticket-Dienst Eventbrite ist der Nettoverlust zwar um 14 Millionen auf 38 Millionen Dollar angewachsen. Insgesamt hat der Zahlungsdienstleister die hohen Erwartungen der Analysten jedoch deutlich übertroffen.
Quelle: Square
Enttäuschung über Transaktionsvolumen und Q2-Prognose
Trotzdem ist die Aktie von Square im nachbörslichen US-Handel unter Druck geraten. Der Grund: Das Transaktionsvolumen (GPV) ist in Q1 nur um 27 Prozent auf 22,6 Milliarden Dollar gestiegen – der schwächste Zuwachs der vergangenen fünf Quartale.
Zudem fiel die Prognose für das laufende zweite Quartal für den Geschmack viele Anleger zu vorsichtig aus. Demnach soll der bereinigte Umsatz um 43 Prozent auf 555 Millionen Dollar steigen. Beim bereinigten Gewinn pro Aktie peilt das Management um CEO Jack Dorsey einen Wert zwischen 14 und 16 Cent an. Die von Bloomberg befragten Analysten hatten im Schnitt 1,2 Prozent mehr Umsatz und einen bereinigten Gewinn je Aktie von 18 Cent erwartet.
Quelle: Square
Kaufchance für Mutige
Für das Gesamtjahr hat Square den Umsatzausblick leicht angehoben und die übrigen Prognosen bestätigt. Der Markt hat dies zunächst aber nicht honoriert. Im nachbörslichen US-Handel ist die Aktie um bis zu acht Prozent eingeknickt. Am Donnerstagmorgen deutet sich bei Tradegate auch hierzulande ein um fünf Prozent schwächerer Handelsstart ab.
Nach Einschätzung des AKTIONÄR ist die negative Reaktion auf das Zahlenwerk übertrieben. Dank des breiten Angebotsportfolios dürfte Square auch in Zukunft von Payment-Trends wie dem bargeld- und kontaktlosen Bezahlen profitieren. Zudem ist der langfristige Aufwärtstrend trotz der aktuellen Konsolidierung intakt.
Anleger, die der Empfehlung in Ausgabe 52/2018 gefolgt sind, bleiben investiert. Mutige können den kurzfristigen Rücksetzer zum Einstieg beziehungsweises Ausbau der Position nutzen.