Wirecard hat bei der Technik-Messe CES in Las Vegas eine neue Kooperation mit dem US-Mobilfunkkonzern Sprint im Bereich Internet of Things (IoT) bekanntgegeben. Diese ist nicht zuletzt der strategischen Partnerschaft mit Softbank zu verdanken und bietet langfristige Wachstumschancen.
Im Rahmen der Zusammenarbeit soll die Unified-Commerce-Lösung von Wirecard in die Curiosity Internet of Things Plattform von Sprint integriert. Ziel sei es, das „Internet of Payments“ zu ermöglichen, heißt es in einer Unternehmensmitteilung.
Man werde sich zunächst auf das Retail-Segment konzentrieren. Dabei wolle man auch neue Möglichkeiten und Einsatzszenarien für diese Technologien identifizieren, so Ivo Rook, Senior Vice President, IoT & Product Development bei Sprint. Außerdem wollen die beiden Unternehmen eine Zusammenarbeit in weiteren Marktsegmenten ausloten.
Das Marktpotenzial im IoT-Bereich ist enorm: Wirecard verweist auf Daten von Statista, wonach sich die weltweiten IoT-Ausgaben bis 2022 auf eine Billion Dollar steigen werden. Die Zahl der weltweiten IoT-Geräte soll demnach bis 2025 auf 75,4 Milliarden steigen – von 26,7 Milliarden im Jahr 2019.
Softbank-Connection zahlt sich erneut aus
Zu verdanken ist die neue Kooperation mit dem viertgrößten Mobilfunk-Anbieter der USA auch der strategischen Partnerschaft mit dem japanischen Tech-Konzern Softbank. Denn eingefädelt wurde die Kollaboration nach Angaben von Wirecard durch deren Beratungsfirma Softbank Investment Advisers.
Nach der Beteiligung von Softbank über eine Wandelanleihe hat Wirecard im Vorjahr bereits einige Portfolio-Unternehmen der Beteiligungsgesellschaft als Kunden gewonnen, darunter die Auto 1 Group, die Hotelkette Oyo und der Mobilfunk-Dienstleister Brightstar.
Analystenlob verpufft
Angesichts des starken Dealflows und zahlreicher Neukunden erwartet Sebastien Sztabowicz vom Analysehaus Kepler Cheuvreux starke Q4-Zahlen und wertet auch die mittelfristigen Aussichten äußerst positiv.
Nach den wiederholten Bilanz-Vorwürfen, die den Aktienkurs seit Ende Januar 2019 immer wieder in Mitleidenschaft gezogen haben, könnte sich die Lage in den kommenden wieder normalisieren – vorausgesetzt, die laufende Sonderprüfung entlastet das Unternehmen, so der Analyst. Seine „Buy“-Rating für die Wirecard-Aktie und das Kursziel von 220 Euro hat er daher am Dienstag bestätigt.
Der Wirecard-Aktie liefert all das zunächst aber keine positiven Impulse. Im schwachen Gesamtmarkt gibt sie am Vormittag rund eineinhalb Prozent nach. DER AKTIONÄR rät aktuell nur risikobewussten Anlegern, eine Comeback-Wette einzugehen.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.