Starke Zahlen und eine Prognoseerhöhung haben der Aktie von Wirecard am Donnerstag ein sattes Plus von fast zehn Prozent und ein neues Allzeithoch beschert. Auch die meisten Analysten finden lobende Worte für den Zahlungsabwickler aus Aschheim bei München.
So hat Robin Brass von Hauck & Aufhäuser sein „Buy“-Rating für die Wirecard-Aktie bestätigt und das Kursziel von 180 auf 225 Euro erhöht. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau und ungeachtet der 90-prozentigen Kursrallye allein seit Jahresbeginnt traut er dem TecDAX-Titel damit weitere 26 Prozent Aufwärtspotenzial zu. Zur Begründung äußerte sich der Analyst überzeugt, dass das dynamische Wachstum des Zahlungsabwicklers noch weitaus länger anhalten werde.
Gemessen am Kursziel ist nach Daten von Bloomberg nur HSBC-Analyst Antonin Baudry noch bullisher für Wirecard: Bereits in der Vorwoche hatte er den fairen Wert auf 235 Euro erhöht. Die mittelfristigen Unternehmensziele bis 2020 bezeichnete er nach der starken Entwicklung im ersten Halbjahr 2018 als „konservativ“.
Deutsche Bank bleibt vorsichtig
Auch Baader Bank und Berenberg haben ihre jeweiligen Kaufempfehlungen am Freitag bestätigt und das Kursziel auf 198 Euro beziehungsweise 193 Euro erhöht. Das Wachstum im operativen Geschäft werde sich weiter beschleunigen, so der Tenor. Gründe seien die wachsende Nachfrage nach digitalen Bezahldiensten, die regionale und produktseitige Diversifizierung sowie die zahlreichen Partnerschaften mit anderen Unternehmen.
Auch die Deutsche Bank hat ihr Kursziel von 115 auf 190 Euro deutlich hochgeschraubt. Analyst Johannes Schaller beließ es jedoch weiterhin bei einer Halteempfehlung.
Aktie nahe Allzeithoch
Die endgültigen Halbjahreszahlen und die zweite Prognoseerhöhung in diesem Jahr ließen die Wirecard-Aktie am Donnerstag um rund zehn Prozent auf ein neues Rekordhoch von 180 Euro steigen. Unterstützt von den positiven Analystenstimmen notiert sie vor dem Wochenende mit einem moderaten Plus knapp unterhalb des neuen Allzeithochs.
Zwar besteht auf diesem Niveau stets ein gewisses Risiko für Gewinnmitnahmen, fundamental und charttechnisch ist die Lage jedoch top. Als Sahnehäubchen lockt im September der mögliche DAX-Aufstieg. Wer investiert ist, bleibt daher dabei.