Die China-Ambitionen von Wirecard haben dem Zahlungsabwickler zu Wochenbeginn neue Sympathiepunkte eingebracht. Während Analysten daraus anhaltendes Wachstum herauslesen, lässt die Begeisterung der Anleger am Dienstagmorgen allerdings schon wieder nach.
Durch die strategische Partnerschaft mit UnionPay schaffe der Zahlungsdienstleister auf Umwegen die Möglichkeit, am großen chinesischen Markt teilhaben zu können, der für ausländische Anbieter eigentlich verschlossen sei, schrieb Analyst Sebastien Sztabowicz vom Analysehaus Kepler Cheuvreux.
Sein „Buy“-Rating für die Wirecard-Aktie hat er daraufhin bestätigt, ebenso das Kursziel von 225 Euro. Ausgehend vom aktuellen Niveau signalisiert er damit auf 12-Monats-Sicht rund 46 Prozent Aufwärtspotenzial – einschließlich neuer Höchststände.
Längere Wachstumsphase voraus?!
Noch etwas zuversichtlicher ist Knut Woller von der Baader Bank. Er hat am Montag ebenfalls seine Kaufempfehlung bestätigt, gesteht der Aktie dabei aber sogar einen fairen Wert von 230 Euro zu.
Die erweiterte Kooperation mit UnionPay und ähnliche Meldungen stützten seine Einschätzung, dass die Beschleunigung des organischen Wachstums im vergangenen Jahr und im bisherigen Jahresverlauf kein einmaliger Erfolg war, so der Analyst. Vielmehr spreche dies für eine verlängerte Phase höheren Wachstums.
Wo bleibt der Kurssprung?
Unterstützt von der UnionPay-Kooperation und dem positiven Analystenecho konnte die Wirecard-Aktie am Montag dem Ölpreis-Schock trotzen und im schwächeren Marktumfeld rund 2,5 Prozent zulegen. Am Dienstagmorgen tritt sie allerdings zunächst wieder auf der Stelle. Der charttechnische Befreiungsschlag lässt damit weiter auf sich warten.
DER AKTIONÄR bleibt aber dennoch positiv gestimmt und rechnet mittelfristig mit neuen Hochs. Dank der zahlreichen Partnerschaften dürfte Wirecard operativ auf dem Wachstumspfad bleiben.
Mit Material von dpa-AFX.