Am morgigen Mittwoch, den 5. September, ist es soweit: Die Deutsche Börse entscheidet neu über die Zusammensetzung des DAX. Dabei droht keinem geringerem als der Commerzbank der Rauswurf. Aufsteigen wird aller Voraussicht nach der Zahlungsdienstleister Wirecard.
LBBW-Indexanalyst Uwe Streich schreibt: „Im DAX hat Wirecard gemäß meiner Berechnung die Erfüllung der Fast-Entry-Regel ins Ziel gebracht und sollte daher die Commerzbank im DAX ersetzen“. Mit einer Marktkapitalisierung von 10,1 Milliarden Euro kommt der Bankwert auf den niedrigsten Börsenwert im Leitindex. Wirecard dagegen bringt schon jetzt 24,2 Milliarden Euro auf die Waage.
Fliegt die Commerzbank doch nicht raus?
Laut Streich sagt der Börsenwert alleine gar nichts aus. Entscheidend ist die Marktkapitalisierung multipliziert mit dem Aktienanteil und dem Streubesitzanteil im freien Handel. Hier erreicht die Commerzbank 8,3 Milliarden Euro. Die Deutsche Börse orientiert sich am Mittelwert der vergangenen 20 Tage. Der Handel im September spielt also keine Rolle mehr.
Die letzte Chance für einen DAX-Verbleib der Commerzbank wäre also die Erhöhung des Streubesitzanteils. Dazu ist nicht die Ausgabe neuer Aktien notwendig, sondern es reicht, wenn ein Großaktionär seinen Anteil unterhalb der Meldeschwelle reduziert. Dies ist aktuell aber mehr als unwahrscheinlich. Also bleibt es dabei, dass die Commerzbank höchstwahrscheinlich morgen aus dem DAX fliegt.
Bittere Pille für Zielke
Der DAX-Rauswurf kommt für die Commerzbank zur Unzeit. CEO Martin Zielke baut den Konzern gerade radikal um. Zuletzt sank das Vertrauen der Anleger und Analysten in den Umbauprozess. DER AKTIONÄR rät weiterhin von einem Einstieg bei der Aktie ab.