+++ Auf diese Aktien setzt die Redaktion für 2025 +++

Wirecard-Aktie: Neue Zweifel?

Wirecard-Aktie: Neue Zweifel?
Foto: Börsenmedien AG
Wirecard -%
Börsen. Briefing. 26.04.2019 Börsen. Briefing.

Die Aktie der Wirecard AG zeigt sich weiterhin volatil. Gestern noch unter den Top-Verlierern in Frankfurt, führt sie heute das Feld der Gewinner im Auswahlindex DAX an. Die Schwankungen werden begleitet von immer neuen Nachrichten. Alle zusammen bewegen den Kurs und prägen die Stimmung der Aktionäre. Bleibt die Frage, wie der Grundtenor der News lautet – unabhängig der heutigen Kursentwicklung, die nicht mehr als eine Momentaufnahme sein kann.

Wirecard hat diese Woche seine 2018er Bilanz veröffentlicht, mit Softbank einen neuen (künftigen) Ankeraktionär vorgestellt. Dennoch ist die Aktie weiterhin heftigen Schwankungen unterworfen, auch geprägt von neuen Vorwürfen der Financial Times. Wie reagieren eigentlich diejenigen auf die neuesten Entwicklungen, die sich intensiv mit dem Papier auseinandersetzen?

Die NordLB hat die Einstufung für Wirecard anlässlich der strategischen Partnerschaft mit Softbank auf "Kaufen" mit einem Kursziel von 225 Euro belassen. Dies dürfte dem Zahlungsabwickler bei der weiteren Beschleunigung des Wachstums helfen, schrieb Analyst Wolfgang Donie in einer am Freitag vorliegenden Studie. Er rechnet aber weiter mit kritischer Berichterstattung, der das Unternehmen mit "offener Kommunikation und hoher Transparenz" begegnen müsse.

Die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung für Wirecard auf "Overweight" mit einem Kursziel von 200 Euro belassen. Die Aktie des Zahlungsdienstleisters sei weiter attraktiv bewertet, schrieb Analyst Gerardus Vos in einer ebenfalls am Freitag vorliegenden Studie. Der Experte kritisierte aber auch mangelnde Transparenz bei der Aufarbeitung der jüngsten Anschuldigungen. Die unabhängige Meinungsbildung über das Unternehmen sei sehr schwierig.

Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat das Kursziel für Wirecard von 225 auf 220 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. Analyst Sebastien Sztabowicz kürzte seine Schätzungen für den Gewinn je Aktie bis 2022. Der Ausblick des Zahlungsabwicklers bleibe aber recht positiv und die Bewertung erscheine nicht all zu hoch. Vielversprechend sei auch das Abkommen mit dem japanischen Softbank-Konzern.

Die britische Investmentbank HSBC hat das Kursziel für Wirecard nach Zahlen von 170 auf 190 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Dank des guten Laufs bei Neuabschlüssen sowie der neuen Partnerschaft mit Softbank blieben die Aussichten stark, schrieb Analyst Antonin Baudry. Er hob zudem die moderate Bewertung der Papiere hervor. Probleme sieht Baudry aber weiterhin bei der Unternehmenskommunikation. 

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Wirecard nach endgültigen Zahlen auf "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 230 Euro belassen. Umsatz und operativer Gewinn (Ebitda) lägen um zehn beziehungsweise fünf Prozent unter den vorläufigen Eckdaten für das Schlussquartal 2018, schrieb Analyst Mohammed Moawalla in einer bereits am Donnerstag vorliegenden Studie. Die Erwirtschaftung von Barmitteln des Zahlungsabwicklers habe sich deutlich verbessert.

Negativer Ausreißer bei den neuesten Kommentaren ist (wie schon in der Vergangenheit) das Analysehaus Independent Research, das die Einstufung für Wirecard auf "Verkaufen" mit einem Kursziel von 115 Euro belassen hat. Den geplanten Einstieg des japanischen Mischkonzerns Softbank beim Zahlungsabwickler werte er positiv, schrieb Analyst Markus Friebel in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Seine beibehaltene Verkaufsempfehlung basiere auf der Annahme, dass Wirecard das aktuell hohe Umsatz- und Ergebniswachstum langfristig nicht werde halten können.

Insgesamt bleibt der Grundtenor der Analysten positiv. Negative Ausreißer (wie im Falle Independent Research) bleiben die absolute Ausnahme. Die Kursziele liegen damit meist deutlich oberhalb der aktuellen Notiz und nicht selten sogar über dem bisherigen Allzeithoch bei knapp 200 Euro. Nach Zweifeln an der Integrität der Gesellschaft beziehungsweise des Vorstands klingt das nicht wirklich. Eher nach dem Gegenteil. Das Gros der Analysten bleibt bullish.

DER AKTIONÄR jedenfalls hält weiterhin überzeugt an seiner Aktien-Musterdepot-Position Wirecard fest. Das Papier wurde am 10. April 2019 zu 107,30 Euro je Stück in das mit einer Performance von weit über 1.900 Prozent erfolgreiche Aktien-Musterdepot aufgenommen. 

Wie es mit der der Aktie von Wirecard weitergeht, lesen Sie regelmäßig in DER AKTIONÄR sowie im Börsen.Briefing., dem kostenfreien täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR. Registrieren Sie sich einfach und unverbindlich unter www.boersenbriefing.de mithilfe Ihrer E-Mail-Adresse und bleiben Sie mit dem Börsen.Briefing. auf dem Laufenden. Es lohnt sich.

Ein Beitrag von Leon Müller, Chefredakteur des Magazins DER AKTIONÄR und Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)

Mit Material von dpa-AFX

| Auf dem Laufenden bleiben | Täglich. Kostenfrei. Unverbindlich. |

Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Wenn Sie sich bisher noch nicht registriert haben, besuchen Sie jetzt www.boersenbriefing.de und bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich das Börsen.Briefing. Oder nutzen Sie einfach das nachstehende Formular. Schon am nächsten Börsentag erhalten Sie die erste Ausgabe des Börsen.Briefing. kostenfrei in Ihr E-Mail-Postfach zugestellt.

Der Newsletter ist unverbindlich und kostenlos. Zum Abbestellen reicht ein Klick auf den Abmelde-Link am Ende des Newsletters.

Sie erhalten in Kürze einen Bestätigungslink per E-Mail. Bitte prüfen Sie auch Ihren Spamordner.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Wirecard - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Die Geschichte der Spekulationsblasen

Eigentlich sind wir alle ziemlich schlau. Nur das mit dem Geld klappt nicht so recht … und manchmal geht es sogar richtig schief. Doch warum nur? Mit „Die Geschichte der Spekulationsblasen“ macht sich John Kenneth Galbraith, einer der ganz großen Ökonomen des 20. Jahrhunderts, auf die Suche nach der Antwort. Und er sucht an den richtigen Stellen – den Finanz­katas­trophen der letzten vier Jahrhunderte: der Tulpenmanie des 17. Jahrhunderts, der Südseeblase im 18. Jahrhundert, den Hochrisiko-Anleihen im 20. Jahrhundert. Mit Geist und Witz erklärt Gal­braith die psychologischen Mechanismen hinter diesen Blasen … damit der Leser sie durchschaut und sich dagegen wappnen kann. Dieses Meisterwerk zum Thema Finanzpsychologie war vergriffen und wird nun im Börsenbuchverlag wieder aufgelegt.

Die Geschichte der Spekulationsblasen

Autoren: Galbraith, John Kenneth
Seitenanzahl: 128
Erscheinungstermin: 19.03.2020
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-86470-677-6

Jetzt sichern Jetzt sichern