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Wirecard-Aktie: Fatale Jahresbilanz

Wirecard-Aktie: Fatale Jahresbilanz
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21.07.2019 ‧ Leon Müller

Die Aktie der Wirecard AG zählt seit Jahren zu den Top-Performern auf dem deutschen Kurszettel, reiht sich regelmäßig auf den vorderen Plätzen der meistgehandelten Titel hierzulande ein. Spätestens seit dem Aufstieg in den Auswahlindex DAX im Herbst vergangenen Jahres steht sie auch im Mittelpunkt der Berichterstattung. Doch diese Bilanz fällt erschreckend aus.

199 Euro. So viel war die Aktie des Zahlungsdienstleisters Wirecard in der Spitze wert. Dieser Hochpunkt wurde 2018 markiert. Seither hat die Wirecard-Aktie eine regelrechte Achterbahnfahrt hinter sich gebracht, stürzte im Tief bis auf 86 Euro ab. Auslöser für die Kursmisere: Eine Artikelserie der britischen Financial Times. Darin äußerte FT-Autor Dan McCrum erhebliche Zweifel an den Bilanzierungspraktiken des Unternehmens aus Aschheim bei München. Shortattacken folgten, mündeten zwischenzeitlich in einem Leerverkaufsverbot der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.

In der Zwischenzeit hat das Unternehmen die aufgebrachten Zweifel zertreut. Nicht zuletzt durch die Veröffentlichung von Auszügen eines Untersuchungsberichts der Compliance-Kanzlei Rajah & Tann. Ein positiver Deal-Newsflow besorgte den Rest – wie zuletzt die Meldung über eine Koperation mit den Einzelhändlern ALDI NORD und ALDI SÜD. Ausgehend vom Tief hat sich das Papier in der Spitze daraufhin fast wieder im Wert verdoppelt, erreichte im Mai 162,30 Euro. Zu Wochenschluss notierte die Aktie bei 147 Euro, ist damit nach wie vor deutlich vom absoluten Höchststand entfernt.

Der exklusive Sektorvergleich des AKTIONÄR zeigt: Die Aktie von Wirecard hat auf Jahressicht deutlich schlechter abgeschnitten als die Papiere der Wettbewerber Ingenico, Worldpay und Adyen. Ein Grund für die Underperformance ist klar ersichtlich: Ende Januar startete die britische Financial Times eine höchst kritische (und umstrittene) Artikelserie über die Bilanzierungspraktiken des Zahlungsdienstleisters aus Aschheim bei München und löste so einen Kurssturz aus.

Tatsächlich zeigt ein Blick auf den Wettbewerbsvergleich (zum ausführlichen Sektorvergleich gelangen Sie hier), dass die Aktie noch lange nicht zu alter Stärke zurückgefunden hat. Die Papiere von Wettbewerbern wie Worldpay, Ingenico und Adyen haben sich auf Jahressicht überwiegend besser entwickelt. Einsame Spitze: Worldpay. Klar im Vergleichschart zu erkennen: Der Einbruch seit Ende Januar beim Wirecard-Papier. Wäre dieser ausgeblieben, hätte Wirecard um den Spitzenplatz im Sektor vermutlich ein ernstes Wörtchen mitzureden gehabt.

Die Wirecard-Aktie hat stark unter den Berichten der Financial Times gelitten. Die Folgen dieser kritischen Presse sind am Chart noch heute klar zu erkennen. Gegenüber der Entwicklung von Wettbewerbern ist die Wirecard-Aktie ins Hintertreffen geraten – und hat nun entsprechendes Aufholpotenzial. DER AKTIONÄR bestätigt seine Kaufempfehlung mit Kursziel 200 Euro und setzt im Rahmen seines Aktien-Musterdepots auf eine Fortsetzung der Rallye.

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