Die Aktie der Wirecard AG war über Monate und Jahre der Überflieger an der Frankfurter Börse, stieg von Hoch zu Hoch und katapultierte das Unternehmen schließlich in den Börsen-Olymp. Die Financial Times ließ den Kurs zuletzt regelrecht kollabieren, drückte ihn auf das tiefste Niveau seit April vergangenen Jahres. Doch der Abstieg des einstigen Highflyers begann schon vorher. Erstaunlich aber sind ganz andere Fakten.
Erstens: Teil der alten Rangordnung wiederhergestellt
Auf dem Scheitelpunkt im September vorigen Jahres war die Wirecard AG etwa 24,5 Milliarden Euro wert, hatte zuvor die Deutsche Bank überholt, die Commerzbank aus dem DAX verdrängt und selbst die Deutsche Börse AG als wertvollstes Finanzunternehmen Deutschlands abgelöst. Mit dem Aufstieg in den Olymp der Börsenwelt begann der Abstieg der Kursnotiz. Die CoBa, die heute „nur“ noch im MDAX gelistet wird, weiß Wirecard mit Blick auf die Marktkapitalisierung zwar nach wie vor hinter sich. Doch die Deutsche Bank liegt wieder vor Wirecard. Und die Deutsche Börse behauptet wieder den Spitzenplatz der deutschen Finanzfirmen. Innerhalb von nur zwei Wochen wurde so ein Teil der alten Rangordnung wieder hergestellt.
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Zweitens: 2018 ganz oben in der Gewinnerliste, 2019 die schlechteste Aktie Deutschlands
Die Berichterstattung in der Financial Times und der damit verbundene Kursverfall haben dazu geführt, dass die Wirecard-Aktie im (noch jungen) Jahr 2019 einen wenig schmeichelhaften Spitzenplatz einnimmt: Nämlich den auf der Liste der größten Verlierer. Und zwar nicht nur im DAX (dessen Gewinnerliste sie 2018 noch klar dominierte) – dort ohnehin – oder im TecDAX, sondern im 102 Werte umfassenden HDAX, der die Entwicklung aller Aktien aus DAX, MDAX und TecDAX abbildet. Keine andere Aktie hat 2019 schlechter performt als Wirecard. Selbst vom zweitschlechtesten Wert (1&1 Drillisch, minus 23,33 Prozent in 2019 – siehe hierzu auch aktueller Analystenkommentar) trennen Wirecard mit einem Minus von aktuell 27,05 Prozent gegenüber dem Schlussstand 2018 fast vier Prozentpunkte.
Übrigens: Kaum ein Analyst glaubt, dass dieser Zustand länger anhalten wird. Die meisten halten dem Unternehmen nach wie vor die Stange und empfehlen sie zum Kauf, auch wenn zuletzt zwei Institute ihre Kursziele gesenkt haben (die Einschätzung aber auf "Kaufen" beließen).
Drittens: Die Short-Quote ist gestiegen, im historischen Vergleich aber niedrig
In den zurückliegenden Tagen wurde häufig über die gestiegene Zahl leerverkaufter Aktien berichtet. Seit Mittwoch steht sogar der Verdacht im Raum, dass Leerverkäufer bereits im Vorfeld der Crash-auslösenden Berichte in der Financial Times von eben diesen wussten. Doch auch wenn die Short-Quote in der Aktie zuletzt deutlich gestiegen ist – in der historischen Betrachtung ist sie für Wirecard-Verhältnisse nach wie vor niedrig. Vor etwa einem Jahr lag sie doppelt so hoch wie vor Veröffentlichung des ersten Berichts in der FT.
Interessiert an allen Fakten zum Fall Wirecard, den Hintergründen der FT-Berichte sowie aller bis heute relevanten Details? Dann lesen Sie diesen zusammenfassenden Artikel zur Causa Wirecard/FT.
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