Die Skepsis der Investoren von WeWork scheint vor dem Börsengang wieder hochzukochen. Am Ende könnte sich die Bewertung des Büroraum-Anbieters vor dem IPO halbieren. DER AKTIONÄR ist nicht überrascht, denn immerhin gibt es genügend Gründe WeWork skeptisch gegenüberzustehen.
Die Muttergesellschaft We Company denke mittlerweile über eine Summe nach, die sogar unter der 20 Milliarden-Dollar-Marke liegen könnte, berichtete das Wall Street Journal am Sonntagabend. Anfang des Jahres hatte das Unternehmen 47 Milliarden Dollar von privaten Investoren eingesammelt.
Sorgen würde den potenziellen Anlegern unter anderem die Unternehmensführung von WeWork bereiten - aber auch das Geschäftsmodell sowie die Fähigkeit, Profite bei anhaltendem Wachstum zu generieren, schreibt das Blatt. So hatte das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von 1,61 Milliarden Dollar ausgewiesen.
Besonders problematisch dabei: Das Geschäftsmodell ist sehr anfällig für eine Rezession. Schwächelt die Wirtschaft, könnten nicht nur der Strom an frischem Kapital für neue Mietobjekte versickern, sondern auch die Mieter fernbleiben. Fallen auch die Immobilienpreise, werden die langlaufenden Mietverträge zur zusätzlichen Belastung.
Zudem kritisieren potenzielle Investoren das geringe Mitspracherecht und die Tatsache, dass der Gründer Adam Neumann bereits 700 Millionen an Anteilen vor dem IPO verkauft hat. Genügend Gründe, um der We Company angesichts der hohen Bewertung einen Laufpass zu geben.
Der Start einer Roadshow zur Bewerbung des Börsengangs sei aktuell trotz allem für diesen Montag geplant, hieß es weiter im Wall Street Journal. Parallel dazu würde sich die Muttergesellschaft aber mit ihren Investoren treffen, um Maßnahmen für ein größeres Interesse potenzieller Anleger auszuloten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Börsengang der We Company entwickelt. DER AKTIONÄR hält seine Leser hier auf dem Laufenden.
Mit Material von dpaAFX.