Starinvestor Warren Buffet hat sich in einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender CNN zum Aktienmarkt und zur US-Wirtschaft geäußert. Er sieht im Gegensatz zu einigen anderen Experten keine Blase am Aktienmarkt, wenngleich Aktien etwas teuer seien. Es gebe nur noch wenige günstig bewertete Papiere und so gut wie keine Schnäppchen mehr.
Wenn Warren Buffett spricht, hält die Finanzwelt den Atem an. Und sie kann relativ entspannt ausatmen, denn Buffet sieht keine Spekulationsblase wie etwa im Jahr 2000. Zwar habe der Technologieindex Nasdaq das damalige Niveau wieder erreicht, aber diese Mal basieren die Bewertungen von Aktien wie etwa Apple auf Unternehmensgewinnen und nicht auf Euphorie, betont der US-Börsenguru.
Allerdings tut sich auch Buffett schwer, günstige Kaufgelegenheiten zu finden: „Es gibt da draußen nur noch sehr wenige echte Schnäppchen.“ Der Gesamtmarkt sei alles in allem schon recht hoch bewertet, hätte aber noch „kein Blasen-Territorium erreicht“, so Buffett.
Wohlstand wächst rasant – aber nicht gleichmäßig
Die amerikanische Wirtschaft sieht Buffett auf einem guten Kurs, vor allem wenn man bedenkt, wie schlecht es noch in den Jahren 2008 und 2009 ausgesehen hat. Es sei auch der Politik zu verdanken, dass sich die Situation so dramatisch verbessert habe. Aber der Wohlstand sei alles andere als gleichmäßig verteilt, bemängelt Buffett. Auch sein Vermögen sei deutlich schneller gewachsen als das des durchschnittlichen Amerikaners.
Steuergutschriften statt Mindestlohn
„Die Reichen sind die echten Gewinner. Wenn man sich die 400 größten Unternehmen ansieht, dann lag deren zusammengerechneter Wert im Jahr 1982 bei 93 Milliarden Dollar, heute sind es 2,3 Billionen Dollar“, rechnet Buffett vor. Um das Ungleichgewicht zu beheben schlägt Buffet Steuergutschriften für Arbeitnehmer mit geringeren Einkommen vor. Von der Einführung eines Mindestlohnes hält er dagegen weniger.