Die Aktie der Bank of America kam zuletzt nicht recht vom Fleck. Auf Jahressicht steht trotzdem ein Plus von mehr als acht Prozent zu Buche, was deutlich besser ist als die Performance des Branchenindex KBW liegt. Neuer Schwung könnte jetzt ausgerechnet von der Regulierung kommen.
Die amerikanischen Großbanken müssen sich seit Jahren einem Stresstest der Notenbank unterziehen. Dabei prüfte die Federal Reserve bisher unter anderem, wie sich die Institute in einer hypothetischen Krise schlagen würden. Doch dieses Jahr werden die Vorgaben des Testes gelockert. Analysten schätzen deshalb, dass die Konzerne annähernd 30 Milliarden Dollar zusätzlich an ihre Aktionäre in Form von Dividenden und Aktienrückkäufe ausschütten. Insgesamt sollen in den kommenden vier Quartalen 121 Milliarden Dollar an die Eigentümer zurückfließen.
Die Bank of America wird laut Analystenschätzungen mit 16 Milliarden Dollar auf Sicht von zwölf Monaten den höchsten Betrag an seine Aktionäre zurückgeben. Das wäre 63 Prozent mehr als in den vergangenen vier Quartalen. Die Dividendenrendite könnte so von aktuell 1,25 Prozent laut von Bloomberg befragten Analysten bis zum Jahr 2019 auf 2,7 Prozent steigen.
Regulierung gibt Rückenwind
Lange haben Anleger auf eine Deregulierung bei amerikanischen Banken warten müssen: Mit dem diesjährigen Stresstest könnten endlich Regeln wegfallen, die Banken die Ausschüttung überschüssigen Kapitals bisher verboten. Die Bank of America gehört hier zu den größten Profiteuren. Schritt für Schritt wirken sich auch die steigenden Zinsen positiv für den Konzern aus.
Fundamental ist die Aktie mit einem KGV von 14 bewertet, im kommenden Jahr soll die Kennzahl auf 11 sinken. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,9 deutet zudem auf eine Unterbewertung hin. DER AKTIONÄR sieht noch Potenzial bis 40,00 Euro und empfiehlt die Aktie zum Kauf. Ein Stopp sollte bei 18 Euro gesetzt werden.