Nach dem erfolgreichen Börsengang von Mister Spex Anfang Juli plant nun Warby Parker sein US-IPO. Anders als Mister Spex verkaufen die Amerikaner ausschließlich eigene Brillen und Gläser. Trotz eines in den Vordergrund gestellten E-Commerce-Geschäfts konnte das Unternehmen nicht von der Corona-Pandemie profitieren.
Im vergangenen Geschäftsjahr verbuchte Warby Parker ein Umsatzplus von gerade einmal sechs Prozent auf 394 Millionen Dollar. Das verdeutlicht, wie stark das Unternehmen von seinen physischen Geschäften abhängig ist. Im ersten Halbjahr 2021 kam die Hälfte der Umsätze aus diesem Bereich.
Als aufgrund des Lockdowns im vergangenen Jahr die 158 Läden, die Warby Parker betreibt, geschlossen blieben, schlug das entsprechend auf das Wachstum durch.
Gleichzeitig stiegen 2020 die Kosten für die Neukunden-Gewinnung um 49 Prozent auf 40 Dollar. Der Umsatz pro Kunde lag mit 218 Dollar lediglich fünf Prozent über dem Wert von 2019.
Die Brutto-Marge von Warby Parker stieg im letzten Jahr von 58,1 auf 59,8 Prozent und übertraf damit die 50-Prozent-Marke, die im Direct-to-Consumer-Segment als Zeichen für ein erfolgreiches Geschäftsmodell gilt.
Eine schnelle Erholung des US-Brillen und Kontaktlinsen-Marktes erwarten Analysten nicht. Erst 2023 wird das Vorkrisen-Niveau von 33 Milliarden Dollar wieder übersprungen.
Noch fehlt es aufgrund von ausstehender Informationen wie etwa der Zahl der Aktien, die ausgegeben werden soll, und einer Preisspanne bei dem geplanten Börsengang an Klarsicht. Sobald diese gegeben ist, wird DER AKTIONÄR eine Bewertung zu Warby Parker abgeben.