Die Apple-Gewinnwarnung wirkt sich heute auch negativ auf chinesische Tech-Aktien aus. Denn Apple-CEO Tim Cook hat das schrumpfende China-Wachstum auch mit der konjunkturellen Schwäche im Reich der Mitte begründet. Da muss auch Baidu-Chef Robin Li zustimmen. Er stellt seine Mitarbeiter in einem Brief auf einen langen Winter ein.
Der chinesische Suchmaschinenkonzern Baidu will jedoch trotz Handelskrieg und Konjunktursorgen in China im laufenden Jahr einen Umsatz von mehr als 100 Milliarden Yuan erzielen und damit seine Prognose erfüllen. Ähnlich wie Tim Cook spricht aber auch Baidu-Chef Robin Lee von großen Herausforderungen. „Nur wenn das Jahr kalt wird, kann man die Qualität der Pinien und Zypressen erkennen“, zitiert der CEO ein bekanntes chinesisches Sprichwort.
Chancen für Baidu
Kommt der ökonomische Winter, sieht Li aber eher Chancen für Baidu. Der Fokus liege darauf, Kosten zu senken, die Effizienz zu verbessern und neue Entwicklungschancen zu ergreifen. Der CEO setzt hier insbesondere auf die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (DuerOS) und dem Autonomen Fahren (Apollo). Vor mehr als sieben Jahren startete Baidu die KI-Entwicklung und bekommt dabei reichlich Unterstützung seitens der Regierung.
Abwarten und auf langfristige Entwicklung bauen
Wie sich Chinas Tech-Sektor in 2019 entwickelt bleibt spannend. Langfristig bleiben die Wachstumsaussichten top. Bis das Verhältnis von USA und China im Handelsstreit jedoch nicht auftaut und Neuinvestitionen eingefroren bleiben, dürften China-Aktien keine Sprünge machen. DER AKTIONÄR meint: Im Gegensatz zu seinem Tech-Peer Alibaba ist Baidu auch im aktuellen Umfeld eine Halte-Position. Der langfristige Aufwärtstrend ist zwar gebrochen, doch beim Unterstützungsbereich von 140 Dollar könnte der aktuelle Abwärtstrend einen Boden finden. Knapp darunter (bei 115 Euro) liegt der Stopp des AKTIONÄR.