Corona legt (fast) alles lahm – auch Hollywood. Die Dreharbeiten vieler teurer Produktionen liegen auf Eis, darunter auch die mehrerer geplanter Disney-Verfilmungen wie Die kleine Meerjungfrau. Die Aktie fällt wie ein Stein und rutscht am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit 2014. Das könnte Begehrlichkeiten wecken.
Walt Disney ist von der Corona-Krise gleich in mehrerer Hinsicht betroffen. Nicht nur die Filmwerkstatt des Konzerns steht still, auch zahlreiche Themenparks sind wegen des Virus dicht. Die fehlenden Blockbuster dürften das margenträchtige Merchandising-Geschäft (Disney kassiert knapp elf Prozent Lizenzen) stark belasten. Die Aktie zählt folglich zu den großen Verlierern.
Nun will sich Disney mit Disney+ mit aller Macht gegen die Krise stemmen. In wenigen Tagen, am 24. März, startet die Streaming-App in mehreren Ländern, darunter in Deutschland. Disney lockt Film- und Serienfans mit massenhaft Top-Content wie Star Wars, Marvel-Filmen und Hunderten von Simpsons-Folgen.
Einer, der bestimmt schon Disney+-Kunde ist, ist Apple-Chef Tim Cook. Die Inhalte, die Disney hat, hätte Cook gerne, munkelt man an der Wall Street. Mit jedem Verlusttag der Disney-Aktie käme er günstiger dran.
Aktuell ist Disney an der Börse nur noch 158 Milliarden Dollar wert. Apple hat 200 Milliarden in der Kasse.
Disney würde freilich gut zu Apple passen. Fraglich ist nur, ob die Kartellwächter mitmachen. Nichtsdestotrotz bleibt der Crash bei Disney eine Kaufchance für Langfrist-Anleger – auch ohne Übernahmefantasie.