2022 war für Disney mit einem Verlust von 44 Prozent das schlechteste Börsenjahr seit 1974 – doch 2023 läuft es für den Medienkonzern. Am Donnerstag gewinnt die Aktie gegen den Markt 3,3 Prozent – seit Jahresbeginn sind es plus zwölf Prozent. Für Spannung sorgt bei Disney Nelson Peltz. Der streitbare Investor macht Druck.
Peltz wirft der Disney-Konzernführung vor, dem Unternehmen und den Aktionären mit der Übernahme von 21st Century Fox geschadet zu haben. „21st Century Fox hat die Dividende weggenommen“, so der 80-Jährige im Interview mit CNBC. „Fox hat eine einst makellose Bilanz in ein Chaos verwandelt.“
Disney hat 21st Century Fox 2019 gekauft und für das traditionsreiche Filmunternehmen 71 Milliarden Dollar bezahlt.
Peltz fordert nun tiefgreifende Reformen bei Disney. Die Streaming-Aktivitäten seien viel zu teuer, so der Raider. Der Konzern müsse entweder aus dem Business aussteigen, oder, wenn er es nicht tue, Hulu komplett übernehmen. „Eine Hulu-Übernahme würde allerdings dazu führen, dass Disney über mehrere Jahre mit einer Schuldenlast zu kämpfen hätte“, warnt Peltz.
An Hulu hält Disney zwei Drittel, besitzt aber eine Option auf den Kauf der restlichen Anteile von Comcast. Der Streamingdienst zählte im vierten Quartal 47 Millionen zahlende Kunden.
Peltz‘ fordert für seine Firma Trian Fund einen Sitz im Disney-Verwaltungsrat, erhielt am Mittwoch aber eine Abfuhr von Seiten des Konzerns. Das könnte für Zündstoff sorgen, denn Peltz ist für sein aggressives Vorgehen als Investor bekannt. Unter anderem haben bereits die Manager von Unilever, Kraft Food und Procter & Gamble Bekanntschaft mit Peltz gemacht.
Peltz‘ macht Druck, der Börse gefällt‘s. Die Disney-Aktie nimmt Kurs auf den im September 2021 begonnenen Abwärtstrend und die 200-Tage-Linie. Die Aktie hat jede Menge Nachholpotenzial.