Der US-Einzelhändler Walmart will seine kostenpflichtige Mitgliedschaft Walmart+ attraktiver gestalten. Dafür plant das Unternehmen laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg ein Streaming-Angebot in das Abonnement zu implementieren. Brisant: Ausgerechnet der Marktführer Netflix soll nicht an den geheimen Gesprächen teilnehmen.
Dem Bericht zufolge, der sich auf drei mit der Angelegenheit vertrauten Personen beruft, spricht Walmart aktuell mit den Streaming-Anbietern Disney, Comecast und Paramount über eine Integrierung der jeweiligen Streaming-Dienste in das eigene Mitgliedschaftsabonnement.
Der Hintergrund: Walmart+ kostet in den USA pro Monat 12,95 Dollar und ist damit nur geringfügig günstiger als das des Mittbewerbers Amazon. Ein Amazon-Prime-Abo kostet zwar 14,99 Dollar, umfasst neben den ebenfalls kostenlosen Lieferungen aber auch weitere Vorteile wie etwa einen eigenen Streaming-Dienst (Prime Video) oder Ingame-Boni beim Spielen verschiedener Online-Spiele (Prime-Gaming). Im Kampf um die Abo-Kunden zieht Walmart daher wegen der unattraktiveren Bedingungen oftmals den Kürzeren und will nun dagegen vorgehen.
An der Wall Street geht es für die Papiere von Walmart um rund 0,3 Prozent nach oben. Auch bei Comcast, Paramount und Disney löst der Bericht keine Begeisterung aus. Die Aktien der drei Streaming-Anbieter verlieren in einem schwachen Marktumfeld zwischen einem und eineinhalb Prozent.
Walmart steht unter Zugzwang und muss die Konditionen seiner Mitgliedschaft deutlich attraktiver gestalten, wenn die Abozahlen weiter wachsen sollen. Ein inkludierter Streaming-Dienst könnte dabei ein Schritt in die richtige Richtung sein. Im direkten Vergleich mit Amazon favorisiert DER AKTIONÄR allerdings klar Letzteren, da dieser das deutlich umfangreichere Ökosystem besitzt.