Spekulationen über einen Zahlungsausfall beim US-Hedgefonds Archegos Capital haben am Montag nur kurzzeitig auf die Stimmung an den US-Börsen gedrückt. Aktien von Banken zeigten sich zwar auch zum Handelsschluss überwiegend schwächer, doch insgesamt gesehen hellte sich die Laune der Anleger zusehends auf.
Stützend wirken weiterhin das jüngst verabschiedete rund zwei Billionen US-Dollar schwere Corona-Hilfspaket sowie die beachtlichen Impffortschritte. Wie US-Präsident Joe Biden sagte, sollen bis zum 19. April 90 Prozent der Erwachsenen in den USA impfberechtigt sein.
Der Leitindex Dow Jones Industrial legte letztlich um 0,3 Prozent auf 33.171,37 Punkte zu. Der marktbreite S&P 500 zeigte sich recht stabil mit minus 0,09 Prozent auf 3971,09 Punkte und der technologielastige Nasdaq 100 gab um 0,1 Prozent auf 12.965,74 Zähler nach.
Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge musste Archegos am Freitag wegen Nachschussforderungen Aktien im Wert von mehr als 20 Milliarden Dollar verkaufen. Das Wall Street Journal berichtete sogar von Verkäufen im Wert von 30 Milliarden Dollar.
JPMorgan gaben am Dow-Ende um 1,6 Prozent nach, während Citigroup im S&P 100 um 2,0 Prozent absackten. Morgan Stanley, Berichten zufolge zu den betroffenen Banken gehörend, büßten 2,6 Prozent ein und Wells Fargo 3,3 Prozent.
Goldman Sachs hielten sich dagegen mit minus 0,5 Prozent vergleichsweise gut. Die Bank rechnet wegen des Ausstiegs aus den Geschäften mit Archegos nicht mit hohen Belastungen, wie Bloomberg unter Berufung auf eine mit der Sache vertraute Person berichtete. Die Kredite der Bank an den Hedgefonds seien vollständig abgesichert und Goldman bereits aus dem Großteil der Positionen ausgestiegen, hieß es.
Die Aktien von ViacomCBS , die am Freitag wegen der Hedgefonds-Probleme um 27 Prozent eingebrochen waren, büßten weitere 6,7 Prozent ein. Da half auch eine Kaufbekräftigung durch Goldman Sachs wenig.
Die Papiere des Flugzeugbauers Boeing waren Spitzenwert im Dow mit plus 2,3 Prozent. Nach der Wiederzulassung seines Unglücksjets 737 Max erhielt der Konzern einen weiteren Großauftrag. Die US-Airline Southwest bestellte 100 Mittelstreckenjets der 737-Max-Reihe und sicherte sich Kaufoptionen für 155 Maschinen.
Im Nasdaq 100 stachen dagegen die Papiere des Covid-19-Impfstofflieferaten Moderna ohne Nachrichten hervor. Sie waren Schlusslicht mit minus 7,4 Prozent.
Tesla setzte die Talfahrt fort. Die Aktie verlor nachrichtenlos 1,2 Prozent.
(Mit Material von dpa-AFX)