Die Enttäuschung über den anhaltend restriktiven geldpolitischen Kurs der US-Notenbank war am Donnerstag groß – die Kurse an der Wall Street gaben auf breiter Front nach. Im Dow Jones gab es mit Verizon nur einen Gewinner. Besonders hart traf es Tech-Aktien. Netflix verlor sogar 8,6 Prozent.
Die Inflation geht zwar zurück, doch das beeindruckt die Fed nicht. Und so muss der Markt verdauen, dass es 2023 voraussichtlich noch keine Zinssenkung geben wird. Der Nasdaq 100 verlor 3,3 Prozent auf 11.345 Punkte und notiert damit so tief wie seit dem 10. November nicht mehr.
Der Dow Jones büßte 2,3 Prozent auf 33.202 Zähler ein. Am Dienstag war der US-Leitindex nach moderateren Inflationsdaten mit 34.712 Punkten noch auf das höchste Niveau seit April angesprungen.
Big Tech, einst der Mover in der Corona-Hausse, hat seine Power eingebüßt. Apple, Amazon und Co gingen am Donnerstag durch die Aussicht auf weiter steigende Zinsen in die Knie. Ausnahme: Tesla. Die Aktie, zuletzt Underperformer, legte 0,6 Prozent zu.
Netflix büßte sogar 8,6 Prozent ein. Hier belastete ein Bericht des Tech-Portals "Digiday", dem zufolge ein neues Abonnementmodell mit Werbung bisher nicht die den Werbekunden versprochenen Zuschauerzahlen erreicht.
Die Fed senkte zwar nach vier Sitzungen mit einer Erhöhung um jeweils 0,75 Prozentpunkte diesmal erwartungsgemäß nur um 0,5 Prozentpunkte. Das erhoffte Signal auf einen baldigen Höhepunkt der Zinswende blieb jedoch aus. Nun fürchtet der Markt, dass die Notenbank mit ihrem falkischen Kurs eine Rezession herbeiführt, die vermutlich nicht mild ausfällt.
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