Am Mittwoch gibt es wieder mal Gewinne an der Börse. Der S&P 500 klettert um 0,6 Prozent auf 4.972 Punkte und nähert sich damit weiter der magischen Marke von 5.000 Stellen an. Seit Jahresbeginn liegt der Index bereits 4,2 Prozent im Plus. Nach Einschätzung der Analysten geht es den Bullen aber bald an den Kragen.
4.861 Punkte – so lautete das durchschnittliche Kursziel der Analysten an der Wall Street für den S&P 500 für 2024. Das sind exakt 2,2 Prozent unter dem aktuellen Stand.
Also jetzt besser alles verkaufen? Lieber nicht, denn die Prognosen sind seit Jahren nicht so besonders aussagekräftig. Für 2023 hatten die Experten einen Verlust von 1,5 Prozent vorausgesagt – zum ersten Mal in diesem Jahrtausend. Stattdessen legte der S&P 500 ein Superjahr hin, gewann 24 Prozent.
Laut Berechnungen von Bloomberg gab es viermal den Fall, dass der Index weit über zehn Prozent zulegte, nachdem die Analysten ein Plus von unter fünf Prozent prognostiziert hatten: 2013 (4,9 Prozent versus 26,4 Prozent), 2017 (3,7 vs. 17,4 Prozent), 2020 (1 vs. 13,1 Prozent) und eben 2023.
Auf lange Sicht waren die Analysten aber insgesamt bullish für Aktien. Seit 2000 sagten sie für den S&P 500 im Durchschnitt ein Plus von 8,3 Prozent jährlich voraus, in Wirklichkeit kletterte der Index um 7,2 Prozent.
Die Trends sind intakt und von einer deutlichen Überbewertung sind wir noch ein gutes Stück entfernt. Die Party jetzt schon zu verlassen, wäre nach Meinung des AKTIONÄR keine gute Idee.