Eine enttäuschende Prognose von Intel dürfte am letzten Handelstag der Woche den Appetit von Anlegern auf Tech-Aktien zügeln. Im weniger Tech-lastigen Dow Jones dürften aber zu Handelsbeginn erneute Gewinne anstehen, nachdem besser als erwartete Inflationsdaten weitere Hinweise auf eine Lockerung der Fed-Geldpolitik gaben.
Generell könnten Anleger eine abwartende Haltung einnehmen, denn in der kommenden Woche tagt die US-Notenbank Fed. An den Finanzmärkten erhofft man sich dann mehr Aufschluss über den Zeitpunkt einer ersten Zinssenkung durch die Fed und über das Ausmaß von Zinssenkungen in diesem Jahr.
Einen ersten Hinweis wohin es mit der Geldpolitik gehen könnte, gab es dabei am Freitagmittag vom US-Handelsministerium:
Die Kernrate der privaten Konsumausgaben (Personal Consumption Expenditure Index, PCE), welche die Änderung der von US-Konsumenten erworbenen Waren- und Dienstleistungspreise wiedergibt, stieg im Dezember im Jahresvergleich um 2,9 Prozent, nach 3,2 Prozent im Vormonat. Der Gesamtindex inklusive Energie und Nahrungsmittel erhöhte sich wie im Vormonat um 2,6 Prozent. Hier wurden die Markterwartungen erfüllt, die Kernrate fiel jedoch etwas niedriger aus als erwartet.
Die niedrigere als erwartete und von der Fed vielbeachtete Kernrate beim PCE-Index gab dem Dow Jones Industrial vorbörslich etwas Rückenwind. Der Leitindex wurde vorbörslich zuletzt rund 0,23 Prozent höher auf 38.0580 Punkte indiziert. Der Dow hatte zu Wochenbeginn ein Rekordhoch markiert und konsolidiert seitdem knapp darunter.
Der Nasdaq 100 wurde rund eine halbe Stunde vor Handelsbeginn etwas niedriger indiziert auf 17 455 Punkte, nachdem er am Mittwoch ein weiteres Rekordhoch erreicht hatte. Der Grund: Intel-Aktien brachen am Freitag vorbörslich um gut 10 Prozent ein und belasten andere Chip-Aktien. Anleger verunsicherte insbesondere die deutlich hinter den Erwartungenen liegende Prognose für das erste Quartal. Die Papiere des direkten Intel-Konkurrenten AMD lagen vorbörslich beispielsweise rund 1,7 Prozent tiefer.
Kursausschläge gab es auch in der Finanzbranche. So büßten Visa vorbörslich 2,8 Prozent ein. Analysten machten hierfür schwache Trends des Kreditkartenkonzerns im Januar aus. American Express stiegen dagegen um 2,2 Prozent. Der Finanzdienstleister mit Schwerpunkt Kreditkarten übertraf mit der Gewinnprognose für 2024 die Erwartungen.
Mit Material von dpaAFX.