Am Donnerstag führt Wacker Chemie den MDAX deutlich an. Im schwachen Marktumfeld hat der Spezialchemiekonzern und Halbleiter-Zulieferer seine Prognose leicht erhöht. Nach einem Umsatzsprung im ersten Quartal ist Konzernchef Rudolf Staudigl für die weitere Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr positiv gestimmt.
In den ersten drei Monaten 2015 hat Wacker Chemie die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um sportliche 15,3 Prozent auf 1,33 Milliarden Euro ausgebaut. Dabei legten alle Geschäftsbereiche zweistellig zu. Für das Gesamtjahr peilt der Konzern nun ein Umsatzplus von zehn Prozent an. Vorher war ein Zuwachs im hohen einstelligen Prozentbereich erwartet worden. Basis des guten Jahresauftaktes sind laut Vorstand Staudigl das positivere Marktumfeld bei Polysilizium und bei Siliziumwafern sowie höhere Absatzmengen in den Chemiebereichen.
Dank der starken Entwicklung hat Wacker auch den Gewinn um zehn Prozent auf 70,6 Millionen Euro ausgebaut. Im Gesamtjahr dürfte das operative Ergebnis (EBITDA) auf bereinigter Basis leicht zulegen, während der Gewinn auch wegen geringerer Sondererträge sinken dürfte, bekräftigte der Konzern. Vor einem Jahr hatten hohe Sonderzahlungen im Zusammenhang mit der Auflösung von langfristigen Lieferverträgen für Solarsilizium das Ergebnis in die Höhe getrieben.
Was passiert mit dem Halbleitergeschäft?
Nach wie vor offen ist die Zukunft des stark schwankenden Halbleitergeschäfts Siltronic. Das operative Ergebnis dürfte hier im laufenden Jahr deutlich steigen, auch der Umsatz sollte weiter zulegen. Der Konzern erwägt jedoch weiterhin eine Abspaltung. Neuigkeiten gab es am Donnerstag dazu allerdings kaum. Wacker bestätigte nur, dass mögliche Optionen mit aller Sorgfalt geprüft werden. Laut bisherigen Aussagen sind dabei sowohl ein Börsengang als auch der Verkauf an einen Investor denkbar.
Starke Zahlen
Nach den starken Zahlen zählt Wacker Chemie an der deutschen Börse zu den wenigen Aktien, die klar im Plus liegen. Nach wie vor notiert der Titel nur knapp unterhalb des Allzeithochs. Investierte Anleger bleiben dabei. Neueinsteiger warten eine Beruhigung des Marktumfelds ab, behalten Wacker aber auf der Watchlist.
(Mit Material von dpa-AFX)