Die ersten Analysten geben ihre Einschätzungen zu den heute veröffentlichten Jahreszahlen des deutschen Chemiekonzerns Wacker Chemie ab. Trotz guter Zahlen bleiben die Analysten eher verhalten – die Aktie rutscht ans Ende des MDAX.
Nach den Zahlen von heute Morgen haben sich die Analysten zu Wort gemeldet. Die Commerzbank hat ihre Einschätzung auf „Buy“ belassen. Die Eckdaten seien, so Analyst Michael Schäfer, stärker als es auf den ersten Blick scheinen mag. Grund genug das Kursziel von 200 Euro unverändert zu belassen.
Ähnlich äußerte sich Analyst Chetan Udeshi von der US-Großbank JPMorgan. Der Konzern habe die Erwartungen beim EBITDA leicht verfehlt, jedoch hätten sich die Barmittel besser entwickelt als gedacht, so der Analyst. Die Einstufung beließ die US-Großbank bei „Neutral“ mit einem Kursziel von 165 Euro.
Kursziel gesenkt
Eher enttäuscht zeigte sich das Analysehaus Independent Research. Analyst Bernhard Weininger beließ die Einstufung auf „Halten“, jedoch korrigierte er das Kursziel von 175 Euro auf 170 Euro nach unten. Grund war das operative Ergebnis, welches nach Aussagen Weiningers hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Außerdem begründete er die Senkung mit Zeitanpassungen im Bewertungsmodell sowie gestiegenen Schwankungen.
Aktie deutlich unter Druck
Nach Veröffentlichung der Jahreszahlen steht die Wacker Aktie deutlich unter Druck. Und das nicht zum ersten Mal – Anfang des Jahres war die Aktie bereits mit satten Kursverlusten abgestraft worden. Nachdem die Papiere sich seit August 2017 um fast 80 Prozent verteuern konnten, folgte auf eine Seitwärtsbewegung im Januar der Absturz. Während die Aktie im Januar noch ein neues Rekordhoch bei 176,80 Euro verzeichnen konnte, steht die Aktie derzeit bei unter 150 Euro.
Dennoch überzeugen die die Zahlen des Chemiekonzerns. Nicht nur die operativen Zahlen, sondern auch die stillen Reserven in Form von Siltronic Aktien lassen Wacker gut dastehen. Trotz verhaltenden Analysteneinschätzungen befinden sich die Kursziele der Experten immer noch weit über dem aktuellen Kurs.
Gefolgt von einem anhaltenden positiven Newsflow sollte Wacker den Abwärtstrend stoppen können und wieder Kurs auf das alte Alltzeithoch nehmen.