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Wacker Chemie: Darum greifen Anleger mit Weitblick jetzt zu

Wacker Chemie: Darum greifen Anleger mit Weitblick jetzt zu
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Michael Schröder 25.04.2019 Michael Schröder

Wacker Chemie legt zwar schwache Zahlen vor, hält jedoch am Ausblick für das Gesamtjahr fest. Das kommt bei den Investoren gut an. Die Aktie des auf die Halbleiterindustrie spezialisierten Chemiekonzerns ist nach einem zunächst sehr schwachen Handelsauftakt mittlerweile ins Plus gedreht – und könnte nun wieder Kurs auf die 90-Euro-Marke und mehr nehmen.

Die Reaktion der Investoren ist kein Einzelfall. Zuletzt konnte immer wieder beobachten, dass schwächere Meldungen nur kurzzeitig belasten und die Investoren niedrige Kurse mit Blick auf eine mögliche Belebung des Geschäfts im zweiten Halbjahr umgehend zum Kauf nutzen.

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Wacker Chemie steigerte den Umsatz im ersten Quartal um 1,5 Prozent auf knapp 1,24 Milliarden Euro – und damit etwas mehr als erwartet. Hier profitierte der Konzern von einer guten Entwicklung der Polymer-Sparte, die als einzige sowohl den Umsatz als auch das EBITDA steigerte. Eine hohe Nachfrage der Bauindustrie nach Dispersionspulvern sowie nach Dispersionen für Kleb- und Dichtstoffe sorgte für eine hohe Auslastung der Produktionsanlagen. Der größte Unternehmensbereich Silicones hielt den Umsatz dank der Nachfrage nach Silikonen für Haushalts- und Kosmetikanwendungen zumindest stabil.

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Der harte Wettbewerb im Solargeschäft und hohe Energiekosten haben dem Konzern zum Jahresstart aber auch einen herben operativen Gewinnrückgang eingebrockt. Konzernchef Rudolf Staudigl hatte diese Entwicklung zwar in Aussicht gestellt. Der Rückgang fiel am Ende allerdings etwas höher aus als von Analysten befürchtet.

Im Fokus steht hier weiterhin das Polysilicium. Als Pionier der ersten Stunde zählt Wacker Chemie zu den Weltmarktführern bei der Produktion dieses außergewöhnlich reinen Materials. Sinkende Preise und die Unklarheit über die künftige staatliche Förderung von Solaranlagen im wichtigen Markt China belasten das Geschäft mit Polysilizium seit einiger Zeit. Die Solarindustrie ist hier mit weitem Abstand der größte Abnehmer.

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Auch wenn von den von vielen Marktbeobachtern erwarteten Preisverbesserungen im Auftaktquartal noch nichts zu spüren war, setzt der Vorstand auf eine Belebung des Polysilizium-Geschäfts im zweiten Halbjahr. Daher hält er auch an der Anfang März gesenkten Jahresprognose fest. Der Konzernumsatz soll im Gesamtjahr um einen mittleren einstelligen Prozentsatz wachsen (Vorjahr: 4,98 Milliarden Euro). Das EBITDA wird voraussichtlich um zehn bis 20 Prozent fallen nach 930 Millionen Euro im Vorjahr. Auf Basis der Prognose könnte das EBITDA im laufenden Jahr im schlimmsten Fall von 930 Millionen in 2018 auf 744 Millionen Euro fallen. Die obere Begrenzung der Prognosespanne sieht einen Wert von 837 Millionen Euro vor.

Am Ende bleibt Wacker Chemie auch eine Art Wette auf die Erholung der Polysilizium-Preise. Ziehen diese im Jahresverlauf nachhaltig an, könnte sich der Ausblick als zu konservativ erweisen.

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