Volkswagen legt am Donnerstag Zahlen für das erste Quartal vor. Neben den Quartalszahlen warten Anleger mit Spannung auf News hinsichtlich der neuen Strategie durch Vorstand Herbert Diess. Diess will stärker ins operative Geschäft eingreifen als sein Vorgänger Matthias Müller. Vor allem Zukunftsthemenstehen stehen im Fokus. Volkswagen müsse Tempo aufnehmen und deutliche Akzente bei Elektromobilität, Digitalisierung des Autos und des Verkehrs sowie bei neuen Mobilitätsdiensten setzen, sagte Diess bereits bei seiner Vorstellung als neuer VW-Chef. Diess will "den Weg hin zu einem profitablen, weltweit führenden Anbieter nachhaltiger Mobilität konsequent weiter verfolgen".
Geschäfte bündeln
Gleichzeitig will Diess die vielen Fahrzeugmarken je nach Ertragsstärke bündeln und dadurch Synergien heben. So sollen VW, Seat, Skoda und die kleinen Nutzfahrzeuge künftig unter seiner Regie zusammen gemanagt werden. Audi soll den Rückstand auf Mercedes-Benz und BMW so schnell wie möglich aufholen. Porsche soll zusammen mit anderen Luxusmarken wie Bentley, Bugatti und Lambo dicke Gewinne abwerfen.
Erneutes Plus bei Umsatz und EBIT
Analysten erwarten, dass VW im ersten Quartal einen Umsatz von 58,2 Milliarden Euro eigefahren hat. Das wäre ein Plus von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Ebit soll um ein Prozent auf 4,4 Milliarden Euro gestiegen sein.
Analyst Tim Rokossa von der Deutschen Bank erwartet nicht, dass das Management seine Jahresprognose vor den Halbjahreszahlen im Sommer anhebt. Thema an der Börse ist, ob und wann die Sparte mit schweren Nutzfahrzeugen, VW Truck & Bus, an die Börse geht und ob das Unternehmen nicht noch Randbereiche verkaufen wird.
Favorit unter den deutschen Autowerten
Seit Anfang 2018 liegt die VW-Aktie im Plus, während der Dax im Minus verharrt. Zuletzt hat das Papier deutlich vom Vorstandswechsel profitiert. Herbert Diess wird alle Hebel in Bewegung setzen, VW zu einem führenden Anbieter in Sachen E-Mobilität sowie neue Mobilitätsdiensten zu machen. DAei wird der neue Manager sicherlich in den nächsten Monaten das eine oder andere Ass aus dem Ärmel ziehen.
In die steigenden Kurse hinein sollten Neukäufe zurück gestellt werden. Anleger sollten sich eher um 170 Euro positionieren. Gut möglich auch, dass die VW-Aktie noch einmal auf die Ausbruchslinie bei 165 Euro aufsetzt.
Unter den deutschen Autobauer bleibt die VW-Aktie der Favorit. Kurse um 220 Euro sind in einem freundlichen Gesamtmarkt durchaus denkbar. Wer es etwas spekulativer mag, der setzt auf Geely aus China.