Volkswagen -Personalvorstand Karlheinz Blessing hat vor einem harten Wettkampf mit den US-amerikanischen IT-Riesen gewarnt. "Die haben riesige Mittel und riesige Kompetenz", sagte er am Freitag in Wolfsburg. Gleichzeitig zeigt sich Blessing zuversichtlich für das Wettrennen, bei dem die Autobauer mit ihrer traditionellen Branche auf die neue Konkurrenz der digitalisierten und vernetzten Mobilitätswelt treffen. "Wir werden nicht die weiße Fahne hissen vor den Apples und Googles dieser Welt."
Künstliche Intelligenz
Am Freitag gab Volkswagen bekannt, sich als neuer Gesellschafter beim Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) zu beteiligen. Das DFKI gilt als eine führende wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung in Deutschland. Intelligente Roboter und lernende Maschinen sind ein Schlüssel für die Fabrik der Zukunft, und künstliche Intelligenz soll das automatisierte und irgendwann auch autonome Autofahren ermöglichen.
Strategische, wichtige Partnerschaft
VW-Konzernchef Matthias Müller nannte die DFKI-Kooperation eine "strategische Partnerschaft", die wichtig sei für den Transformationsprozess in der Autoindustrie. VW will sich vom Autobauer zum Mobilitätsdienstleister wandeln, bei dem Software-basierter Service eine wachsende Rolle einnimmt und neben dem Verkauf und Nutzen von Autos weitere Geschäftsfelder reifen.
Beispiele dafür sind etwa Smartphone-Apps, die künftig die Sensorik der Autos nutzen könnten und so lokales Wetter in Echtzeit anzeigen - denn moderne Fahrzeuge messen den Luftdruck, die Lufttemperatur und die Intensität des Regens auf der Frontscheibe schon heute. Mit seiner Beteiligung am DFKI ist VW nicht allein: BMW und Airbus sind schon dabei, ebenso IT-Größen wie Google, Microsoft oder SAP.
Kaufen
Die VW-Aktie setzt in der Zwischenzeit ihre Aufwärtsbewegung fort. Ohnehin schneidet die VW-Aktie seit Dezember 2015 besser ab als die Papiere von Daimler und BMW. Vor wenigen Tagen wurde die wichtige 200-Tage-Linie bei 125,20 Euro nach oben geknackt. Anschlusskäufe schoben die VW-Aktie bis auf 129,50 Euro an. Kurzfristig hat VW Potenzial bis zum horizontalen Widerstand bei 138 Euro. Wird diese überwunden, kann die Aktie durchaus bis in den Bereich von 150 Euro klettern. Ohnehin versprechen die nächsten Wochen Spannung, nachdem sich Hedge-Fonds Manager Christopher Hohn mit TCI eingekauft hat.