Volkswagen hat derzeit viele Probleme zu bewältigen. Das Diesel-Dilemma haben die Börsen wohl bereits abgehakt. Nicht aber die Schwierigkeiten, die der neue Abgastest WLTP mit sich bringt, noch die neuen CO2-Standrads ab 2030.
Schwache Zahlen
VW hat durch das neue Abgas-Prüfverfahren WLTP im September 18,3 Prozent weniger Autos verkauft. Weltweit seien 485.000 Autos ausgeliefert worden, teilte Volkswagen am Dienstag mit.
Das war noch die weniger schlechte Nachricht: In Europa brachte VW 42,6 Prozent weniger Fahrzeuge an die Frau beziehungsweise an den Mann! Grund für den starken Rückgang der Verkäufe ist in erster Linie die Umstellung auf den neuen Abgas- und Verbrauchsprüfstandard WLTP. Hinzu kommen neue Richtlinien bezüglich des Ausstoßes des giftigen CO2.
Neue Standards
Geht es nach den EU-Regierungen, dann sollen die CO2-Werte wie folgt sinken: alle Neuwagen eines Herstellers dürfen ab 2021 im Schnitt nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Dieser Wert soll bis 2030 noch einmal um 35 Prozent gedrückt werden. VW-Chef Diess schlägt Alarm: Ein Viertel der Arbeitsplätze in den VW-Werken sei in Gefahr.
Da die Autobauer zuletzt immer mehr SUVs im Programm haben, wird aller Voraussicht nach der durchschnittliche CO2-Ausstoss von zuletzt 131,8 Gramm CO2/km nicht zu halten sein und weiter klettern. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer geht davon aus, dass nach dem neuen Abgastest WLTP Werte um 150 Gramm CO2 pro Kilometer durchaus realistisch sein könnten. Die Folge: „Die Margen in der Autobranche werden „dünner“ in den nächsten 3 bis 5 Jahren“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.
Samsung SDI die bessere Wahl
Es wird Zeit, dass Volkswagen für die Anleger neue Anreize liefert. Ergebnisse in Form von neuen Elektroautos, neuen Mobilitätsdiensten ecetera. Eine eigene Batterieproduktion wäre zum Beispiel eine gute Möglichkeit, sich aus den Fängen der asiatischen Hersteller wie CATL oder Samsung SDI zu befreien. Die VW-Aktie trifft bei 133,35 Euro auf eine starke Unterstützung. Kleinere Käufe wären auf diesem Niveau vertretbar.
Anleger bevorzugen die Aktien der Batteriebauer wie etwa Samsung SDI. Viele Unternehmen verfügen über ein hohes Know-how bei der Fertigung der Lithium-Ionen-Akkus. Samsung SDI, CATL, BYD und auch Panasonic/Tesla bauen ihre Produktionskapazitäten in hohem Tempo aus. Sie versuchen mit aller Macht und Bergen von Dollar ihre riesigen Gigafactories aus dem Boden zu stampfen, um gleichzeitig die Markteintrittsbarrieren für Konkurrenten in die Höhe zu schrauben.