Die Autokäufer in den USA haben sich im August zurückgehalten. Die Branchengrößen General Motors (GM) und Ford mussten im vergangenen Monat deutliche Einbußen hinnehmen, wie die am Donnerstag vorgelegten Absatzzahlen zeigen. Die Verkäufe von VW brechen indes im Zuge der Abgasaffäre weiter ein.
Minus 9,1 Prozent
Der Absatz der Wolfsburger unter der Marke VW schrumpfte im Jahresvergleich um 9,1 Prozent auf 29 384 Neuwagen. Nachdem der Skandal um manipulierte Schadstoffwerte im September ins Rollen kam, war der Verkauf von Dieselwagen in den USA gestoppt worden. Die VW-Tochter Audi schaffte hingegen ein Absatzplus von 2,5 Prozent. Der ebenfalls zum Wolfsburger Konzern gehörende Sportwagenbauer Porsche legte bei den Verkäufen um 3,5 Prozent zu.
Hochpunkt erreicht?
Nach dem Rekordjahr 2015 mit knapp 17,5 Millionen verkauften Neuwagen gehen Experten davon aus, dass der Andrang auf die US-Autohäuser nachlässt. Ford warnte jüngst bereits vor einem schwierigen zweiten Halbjahr. GM-Chefökonom Mustafa Mohatarem sieht die Branche dennoch weiterhin gut aufgestellt. Auf Basis der August-Zahlen dürfte die Branche auf das Jahr hochgerechnet 17,2 Millionen Autos verkaufen.
Nach Berechnungen des Fachblatts "Automotive News" setzten die Hersteller im August rund 1,5 Millionen Fahrzeuge ab, was einem Minus von 3,6 Prozent zum Vorjahr entspreche. Vom Finanzdienst Bloomberg befragte Analysten hatten einen Rückgang in dieser Größenordnung erwartet. Es ist der dritte Monat mit einem Minus im laufenden Jahr.
Kaufen
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner positiven Haltung gegenüber der VW-Aktie. Dass die Zahlen in den USA nicht sonderlich gut ausfallen werden, wurde im Vorfeld von vielen Experten erwartet. Kurz nach der Einigung mit den Zulieferern hat das VW-Papier wieder Boden gut gemacht. Was die Abgas-Affäre betrifft, sollten sich Anleger sicherlich in den nächsten Wochen noch auf eine gewisse Begleitmusik einstellen, jedoch sollte das keine großen negativen Auswirkungen mehr auf den Kurs haben.
Die Aktie konnte die 120-Euro-Marke zurück erobern. Auf Sicht von zwölf Monaten hat das Papier ein interessantes Chance-Risiko-Verhältnis. Nächstes Kursziel in einem freundlichen Marktumfeld ist die Marke von 138 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX).