Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Volkswagen nach einem Investorentreffen bei der Branchenmesse IAA Nutzfahrzeuge auf "Overweight" belassen. Er bleibe wachsam im Hinblick auf mögliche weitere Aufwärtschancen des ohnehin schon starken europäischen Lkw-Markts, schrieb Analyst Jose Asumendi in einer Studie. Der Experte rechnet damit, dass die Entwicklungskosten der VW-Nutzfahrzeugsparte Truck & Bus über die kommenden Jahre erhöht bleiben - diese dürften in den kommenden Jahren aber auch Früchte tragen. Auch das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat nach anlässlich der Nutzfahrzeugmesse die Vorzugsaktien von VW auf "Buy" mit einem Kursziel von 155 Euro belassen. Das Management der Lkw-Sparte habe eine vernünftige strategische Vision mit realistischen Margenzielen vorgestellt, schrieb Analyst Michael Raab in einer Studie.
Weitere Forderungen im Abgas-Skandal
In der Zwischenzeit ist im Abgas-Skandal die Zahl der Schadenersatz-Klagen von Anlegern in Deutschland auf rund 1400 gestiegen. Insgesamt fordern die Kläger etwa 8,2 Milliarden Euro von dem Autobauer, teilte das Landgericht Braunschweig vergangene Woche mit. Die Anleger verlangen einen Ausgleich für die hohen Kursverluste, die sie im Zuge der Affäre um manipulierte Emissionswerte erlitten haben.
Bei den Klagen handele es sich überwiegend um Privatanleger. Hinzu kommen gebündelte Klagen von institutionellen Investoren sowie einer Investmentgesellschaft.
Einsammeln
Sicherlich wird das Diesel-Dilemma den VW-Konzern noch einige Monate oder vielleicht sogar Jahre begleiten. Das Schlimmste sollte aber längst im Kurs eingepreist sein. Anleger nehmen die Nachrichten zur Kenntnis, mehr aber auch nicht. DER AKTIONÄR glaubt an eine positive Entwicklung der VW-Aktie. Sollten die Kurse in den nächsten Tagen schwächer tendieren, so können Anleger zwischen 115 Euro und 120 Euro einen Fuß in die Tür stellen, oder die Position ausbauen. Auf Sicht von zwölf Monaten weist die VW-Aktie ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis auf.
(Mit Material von dpa-AFX).