Im Abgasskandal von Volkswagen stützt Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) weiterhin den umstrittenen VW -Vorstandsvorsitzenden Matthias Müller sowie den umstrittenen Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Hans Dieter Pötsch. Er sehe "keine Veranlassung", über einen personellen Wechsel auf diesen Positionen nachzudenken, sagte Weil der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Samstag).
Zu einer möglichen Verstrickung von Müller und Pötsch in den Abgasskandal sagte Weil: "Es ist nie ein Hehl daraus gemacht worden, dass es einen kurzen Zeitraum gab, in dem der VW-Vorstand Probleme mit dem Diesel in den USA kannte, aber die Öffentlichkeit noch nicht informiert war. Wie sich der Vorstand in dieser Phase verhalten hat, wird im Rahmen der Aufklärung analysiert werden."
Keine Sorgen um die Belegschaft
Weil sieht auch nach wie vor die Stammbelegschaft von VW nicht in Gefahr. "Die Stammbelegschaft bei Volkswagen ist sicher. Ich habe keine Hinweise, dass sich das ändert. Unter den gegebenen Bedingungen läuft der Absatz recht gut."
Das Land Niedersachsen ist nach den Familien Porsche und Piëch zweitgrößter Aktionär bei Europas größtem Autobauer.
Aktie auf Erholungskurs
Trotz der ganzen schlechten Meldungen zuletzt konnte sich die VW-Aktie peu a peu von ihren Tiefstständen lösen. Fakt ist: wer in VW investiert, braucht weiterhin ein gutes Nervenkostüm. Die Volatilität wird hoch bleiben, es steckt noch viel Unsicherheit im Kurs. Dennoch: Auf Sicht von 12 bis 24 Monaten überwiegen eher die Chancen als die Risiken. Jedoch ist die Informationspolitik eines der größten deutschen Industriekonzerne gegenüber den Aktionären nicht akzeptabel!