Die VW-Tochtergesellschaft Moia geht nach erfolgreichem Testbetrieb in Hannover nun auch in Hamburg an den Start. Die per Smartphone bestellbaren Sammeltaxis sollen vor allem Konkurrenten wie Uber oder dem Car-Sharing Dienst Car2Go die Stirn bieten. In China ist zudem ein neues Joint Venture geplant, welches sich nach Branchen-Kreisen den Ausbau von Elektroauto-Ladestationen vornehmen will.
Sammeltaxis für die Hansestadt
Am Mittwoch startete der Testbetrieb für den Sammeltaxi-Dienst Moia. Die VW-Tochter will ab April mit vollelektrischen Kleinbussen im öffentlichen Nahverkehr der Hansestadt Fuß fassen. Das Einzugsgebiet von Moia wird sich über weite Teile Hamburgs erstrecken und soll den Fahrgästen rund 10.000 virtuelle Haltestellen bieten.
Es ist ein besonderer Tag für uns: Wir starten unseren Testbetrieb in Hamburg. #ShareMOIA https://t.co/FZmhff3jZI pic.twitter.com/vubIaHUcSb
Das Vorhaben bekommt vor allem Gegenwind von Hamburgs Taxiunternehmen, die in der Hansestadt Fahrgäste von A nach B zu weitaus höheren Preisen bewegen. Bei Moia fallen lediglich Kosten in Höhe von einem Euro pro Kilometer an – je mehr Kunden mitfahren, desto günstiger wird es für alle Beteiligten. Im Betrieb werden in der Hansestadt zunächst 100 Kleinbusse gehen – die Flotte soll aber sukzessiv auf bis zu 1.000 Fahrzeuge ausgebaut werden.
Elektroauto-Ladestationen für das Reich der Mitte
Interessante Neuigkeiten gibt es außerdem aus China, wo laut unterrichteten Kreisen der Volkswagen-Konzern ein Netz von Schnellladestationen für Elektroautos aufbauen will. Durchgeführt werden soll das Vorhaben zusammen mit dem langjährigen Partner FAW Group. Die Ladestationen sollen vor allem den Verkauf von Elektroautos auf dem weltgrößten Markt ankurbeln.
Wie aus den Informationen hervorgeht stehen die Gespräche über das Projekt kurz vor dem Abschluss. Neben VW und der FAW Group könnten noch weitere Auto- und Batteriehersteller sich dem Projekt anschließen.
Ein weiterer Schritt in Richtung Zukunft.
Der Volkswagen-Konzern ist mit seiner Strategie auf einem guten Weg sich von Dauerthemen wie dem Diesel-Skandal oder den WLTP-Tests abzusetzten. Im Fokus stehen Digitalisierung, das autonome Fahren sowie die Elektromobilität. Auch wenn andere Wettbewerber bereits Fahrdienste wie Uber oder MyTaxi auf dem Markt etabliert haben, kann VW mit Moia wichtige Erfahrungen sammeln und Kunden gewinnen.
Charttechnisch hatte die VW-Aktie zuletzt die 90-Tage-Linie bei 143,33 Euro überwinden können. Jetzt rückt die wichtige 200-Tage-Linie bei 149,95 Euro in den Blick. Seit Jahresanfang lässt sich die Performance der Anteilsscheine mit einem Plus von rund neun Prozent durchaus sehen. Anleger sollten einen Ausbau der Position bei Überschreitung der 200-Tage-Linie in Betracht ziehen. Stoppkurs: 134,50 Euro.