Am Donnerstag zählt die VW-Aktie zu den schwächsten Werten im DAX. Die Ermittlungen gegen einen Mitarbeiter im Zuge des Abgasskandals belasten den Autobauer. Berichte, dass die Europäische Zentralbank im Rahmen ihres Anleihekaufprogramms Unternehmensanleihen von Volkswagen gekauft hat, können das Blatt vorerst nicht wenden.
Laut Bloomberg hat die EZB am Donnerstag VW-Anleihen mit einer Laufzeit bis 2019 erworben. Zudem habe die Notenbank Papiere des Autozulieferers Continental und des französischen Telekommunikationsanbieters Orange gekauft. Für VW ist die Maßnahme positiv zu werten, da sich der Konzern durch die Geldschwemme der EZB billiger refinanzieren kann.
Unter Kritikern ist das Programm der Notenbank allerdings umstritten. Zum einen werden sichere Anleihen von der EZB leergekauft, so dass Sparer vermehrt auf riskante Investments setzen müssen. Zum anderen herrschen Zweifel an der Wirksamkeit und die Angst vor möglichen Risiken für die Finanzmärkte – zum Beispiel könnten vermehrt marode Unternehmen Anleihen emittieren und durch einen Verkauf an die EZB die Pleite hinauszögern.
Mitarbeiter im Fokus
Bereits am Vormittag war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft Braunschweig im Abgas-Skandal Ermittlungen gegen einen VW-Mitarbeiter eingeleitet hat. „Wir nehmen die Vorwürfe sehr ernst“, erklärte VW-Aufsichtsrat Olaf Lies. Der Oberstaatsanwalt teilte inzwischen aber mit, dass kein Indiz für einen maßgeblichen Verlust erkennbar wäre. Die gelöschten Daten würden die Ermittlungen nicht behindern und wären zum Teil bereits wieder aufgetaucht.
Einstieg möglich
Die VW-Aktie hat sich zuletzt stark präsentiert. Anleger können den Rücksetzer zum Einstieg nutzen. Der Aufwärtstrend ist noch intakt, zudem dürfte der Diesel-Skandal inzwischen eingepreist sein. Das nächste Ziel lautet 150 Euro. Der Stoppkurs liegt bei 110 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)