Die EU-Kommission wirft Volkswagen im Abgasskandal Verstöße gegen europäische Verbrauchergesetze vor. Derzeit würden in Brüssel Informationen aus allen EU-Ländern ausgewertet, sagte die zuständige EU-Kommissarin Vera Jourova der Tageszeitung "Die Welt". "Eines zeichnet sich aber bereits jetzt ab: Volkswagen hat in den meisten Mitgliedsstaaten klar gegen europäische Verbraucherschutzgesetze verstoßen. Ich halte es deshalb für notwendig, dass wir auf europäischer Ebene koordinierend eingreifen."
Freiwillige Entschädigung
Volkswagen hat eingeräumt, mit einer speziellen Software Abgaswerte von Millionen Diesel-Wagen bei Tests geschönt zu haben. Im normalen Verkehr stießen die Autos dann weit mehr Stickoxid aus als erlaubt. Die EU-Kommission hatte Volkswagen im Sommer aufgefordert, freiwillig über angemessene Entschädigungen für die Kunden nachzudenken. "Die Antwort ist nicht ermutigend", erklärte die Kommissionssprecherin jetzt. "Letztlich ist es an den Verbrauchern zu entscheiden, ob sie sich fair behandelt fühlen."
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Was die Abgas-Affäre betrifft, sollten sich Anleger in den nächsten Wochen weiterhin auf eine gewisse Begleitmusik einstellen. Die Nachrichten sollten allerdings keine großen negativen Auswirkungen mehr auf den Kurs haben. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner positiven Haltung gegenüber der VW-Aktie. Die Aktie hat vor wenigen Tagen die 120-Euro-Marke zurück erobert. Nächstes Kursziel in einem freundlichen Marktumfeld ist die Marke von 138 Euro. Auf Sicht von zwölf Monaten hat das Papier von Volkswagen nach wie vor ein sehr interessantes Chance-Risiko-Verhältnis.
(Mit Material von dpa-AFX).