Der Volkswagen-Konzern will nach dem Abgas-Skandal sein angeknackstes Image aufpolieren. Dazu plant VW-Chef Matthias Müller einen umfangreichen Umbau des Autobauers. Mehr und mehr soll dabei die Elektromobilität in den Fokus rücken. Bis 2025 will Volkswagen mehr als 30 Elektroflitzer auf den Markt bringen.
Doch keine eigene Produktion?
In den vergangene Wochen kamen dabei auch immer wieder Gerüchte auf, VW werde eine eigene Batterieproduktion hochziehen. VW-Chef Müller dementierte dies allerdings am Montagabend im Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten. Müller betonte, dass noch nichts entschieden sei und man sich weiter die gesamte Prozesskette von der Beschaffung der Rohstoffe über die Produktion der Batterie bis zum Einbau genauer ansehe. Eine endgültige Entscheidung soll es erst nach ausgiebiger Analyse des Marktes geben. „Dann werden wir – wohl noch in diesem Jahr – bekanntgeben, wie wir mit diesem Thema umgehen“, so Müller.
Fakt ist: Die Autoindustrie steckt im Umbruch. Das Herzstück der deutschen Autoindustrie, der Verbrennungsmotor, wird in den nächsten 15 bis 20 Jahren verschwinden. Das bedeutet aber nicht, dass es dem Konsumenten egal ist, welches Fahrzeug er bewegt. Das Image eines Herstellers wird weiter eine große Rolle spielen – das könnte weiterhin ein Plus für die deutschen Marken sein.
Kommen Samsung, Panasonic und BYD ins Spiel?
Dennoch müssen VW, BMW und Daimler umdenken und neue Wege einschlagen. Elon Musk macht es mit Tesla vor. Nicht nur, dass er peu a peu neue Elektroautos auf den Markt bringt, darüber hinaus ist der Bau seiner „Gigafaktory“, einer riesigen eigenen Batterieproduktion mit Panasonic zusammen bereits am laufen. Die Batterie wird in Zukunft das Kernstück eines jeden Autos sein. VW sollte sich schnellstmöglich zu einer Lösung entschließen. Oder will man sich noch mehr fremd bestimmen lassen und die Akkus in Zukunft von BYD, Panasonic oder Samsung beziehen?
Kaufen
Dennoch: DER AKTIONÄR bleibt bei seiner positiven Haltung gegenüber der VW-Aktie. Kurz nach der Einigung mit den Zulieferern hat das Papier wieder Boden gut gemacht. Was die Abgas-Affäre betrifft, sollten sich Anleger sicherlich in den nächsten Wochen noch auf eine gewisse Begleitmusik einstellen.
Die Aktie konnte die 120-Euro-Marke zurück erobern. Auf Sicht von zwölf Monaten hat das Papier ein interessantes Chance-Risiko-Verhältnis. Nächstes Kursziel in einem freundlichen Marktumfeld ist die Marke von 138 Euro.