Seit 2015 schneiden die Autoaktien schlechter ab als der deutsche Leitindex DAX. Schwer zu sagen, ob sich das in den nächsten Monaten ändern wird. Die Autoindustrie steht nach wie vor vor großen Herausforderungen. Zig Milliarden werden in die Elektromobilität fließen. Einzelne Werke müssen zum Teil komplett neu geplant und aufgebaut werden.
Ein großes Thema wird autonomes Fahren. Auch brauchen die Autobauer neue Erlösmodelle. Der Autobau wird sich grundlegend verändern. Das Kernstück, der Verbrennungsmotor, den die Autobauer noch immer selber bauen, wird in Zukunft von einem weitaus einfacher aufgebauten Elektromotor ersetzt.
Vorsprung verspielt
BMW lag gut im Rennen, hat mit dem i3 ein Ausrufezeichen gesetzt, der Hybride i8 ist nach wie vor ein Hingucker. Nur, warum hat BMW unter Reithofer-Nachfolger Krüger diese Strategie nicht konsequent weiter verfolgt? Die gute Ausgangsposition wurde leichtfertig verspielt. Auch was Daimler betrifft, so sind gute News in Bezug auf die E-Mobilität oder alternative Antriebsformen wie Wasserstoff rar.
Einzig und alleine VW setzt konsequent auf Elektroautos. Bis 2023 werden VW-Chef Herbert Diess und seine Mannschaft rund 44 Milliarden Euro in die E-Mobilität und andere Zukunftsthemen wie autonomes Fahren und Car-Sharing stecken. Eine eigene Batterieproduktion wird hochgezogen, die Allianz rund um Baidu sollte Früchte tragen, um das Thema selbst fahrendes Auto voran zu treiben.
Das klare Bekenntnis zur Elektromobilität hat dazu geführt, dass die VW-Aktie in den letzten Wochen weitaus besser abgeschnitten hat als BMW und Daimler. Bei beiden drängt sich ein Kauf nicht auf.
VW-Aktie im Aufwärtstrend
VW will sich in Richtung Tesla wandeln. Elektroautos, Software-Updates, Verkauf der Autos in Pop-Up Stores oder Online. Die VW-Tochter Audi wird den e-tron im Januar auf den Markt bringen. Auf der Webseite kann der Elektrorenner bereits bestellt werden. Im Gegensatz dazu bringt BMW seinen iNext erst 2021 und auch Daimlers EQC kommt etwas verspätet (Mitte 2019) auf den Markt.
Die guten News von Volkswagen, sprich die konsequente Ausrichtung hin zur E-Mobilität, wird von den Anlegern honoriert. Das Papier hat zuletzt ein Kaufsignal signalisiert, in dem die 90-Tage-Linie geknackt wurde. Wird diese verteidigt, ist die nächste Hürde die 200-Tage-Linie bei 153,28 Euro. Im Anschluss wäre der Weg Richtung 160/165 Euro frei. Nach unten liegt die nächste starke Unterstützung für die Aktie bei 140,00 Euro.