Matthias Müller hat nach dem Abgas-Skandal die Zukunft des Dieselmotors in Frage gestellt. "Es wird sich die Frage stellen, ob wir ab einem gewissen Zeitpunkt noch viel Geld für die Weiterentwicklung des Diesels in die Hand nehmen sollen", sagte Müller dem "Handelsblatt".
Nie mehr Diesel?
Volkswagen hatte bei Millionen von Dieselfahrzeugen mit einer Software Abgastests manipuliert. In den USA nahm VW inzwischen alle Dieselautos vom Markt. Ob VW jemals wieder Dieselmotoren in Amerika anbieten wird, bleibt unklar. "Das ist derzeit schwierig zu beantworten", sagte Müller. Auch in Europa ist die Lage nicht einfach - "die Abgasreinigung beim Diesel wird enorm aufwendig und teuer". Die Steuervorteile des Diesels sind in Deutschland auf Dauer ebenfalls nicht gesichert. "Im Dialog mit der Politik müssen wir sehen, wie das alles weitergeht", sagte der Volkswagen-Chef.
Na endlich: E-Mobilität soll ausgebaut werden
Bisher hat VW aber immer noch einen hohen Dieselanteil bei seinen Fahrzeugen. Der VW-Chef hatte in der vergangenen Woche eine neue Konzernstrategie vorgestellt. Der Autobauer will künftig die Elektromobilität massiv ausbauen und Milliarden in neue Mobilitätsdienstleistungen investieren. An diesem Mittwoch findet die VW-Hauptversammlung statt.
Für Mutige
Es bleibt dabei: Der Abgas-Skandal dürfte zu einem großen Teil eingepreist sein. Lediglich das schwache Marktumfeld hat zuletzt die weitere Erholung der VW-Aktie gestoppt. Die Konsolidierung endete exakt auf der unteren Begrenzung des kurzfristigen Aufwärtstrends. Mutige Anleger können darauf setzen, dass die Aufholjagd weitergeht. DER AKTIONÄR sieht ein Kursziel von 150 Euro. Der Stoppkurs liegt bei 110 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX).