BMW und Daimler mussten in den letzten Wochen zurückrudern und ihre Prognose für das Gesamtjahr kassieren. Im Vergleich dazu kam VW mit einem blauen Auge davon. Der Wolfsburger Autobauer schnitt im abgelaufenen Geschäftsquartal besser ab als erwartet.
Das größte Problem in den letzten Monaten stellte für die VW-Mannschaft der neue Abgasstandard WLTP dar. Der Konzern kam mit der Neu-Zertifizierung seiner Modelle nicht hinterher. Die Folge: Viele Modelle standen überhaupt nicht mehr zur Verfügung. Dementsprechend schwach fielen auch die letzten Verkaufszahlen aus.
Über den Analystenschätzungen
Dennoch schnitt VW mit den Zahlen für das dritte Quartal gut ab. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern rutschte zwar um 18,6 Prozent auf 3,51 Milliarden Euro ab, Analysten hatten aber mit 3,15 Milliarden Euro gerechnet (minus 27 Prozent). Den Umsatz steigerte VW um 0,9 Prozent auf 55,2 Milliarden Euro und lag damit im Rahmen der Erwartungen. Die Jahresprognosen für Umsatzentwicklung und die bereinigte operative Marge bestätigte der Konzern.
Alles eingepreist?
Das Schlimmste könnte in den Kursen der Autobauer bereits eingepreist sein. Die Gewinnwarnung von Daimler konnte die Anleger schon nicht mehr wirklich schocken. Die Aktie tauchte kurzzeitig zwar um fünf Prozent ab, erholte sich aber im Verlauf wieder. VW lag sogar über den Erwartungen der Analysten.
Der Markt blickt nach vorne. Die enorme Marktmacht asiatischer Anbieter von Batteriezellen ist eine schwere Belastung für die deutschen Autobauer. Eine eigene Zellproduktion von VW wäre deshalb essentiell.
Neues Kaufsignal
Die VW-Aktie hat ein Kaufsignal generiert, indem die 90-Tage-Linie bei 144,60 Euro geknackt wurde. Fans von Auto-Aktien können einen Fuß in die Tür stellen.