In der Machtprobe bei Volkswagen trifft sich nach dpa-Informationen noch am heutigen Donnerstag das Präsidium des Aufsichtsrates. Es stellt mit seinen sechs Personen den Kern des 20-köpfigen Kontrollgremiums - darunter Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch und der Sprecher der Porsche-Familie, Wolfgang Porsche - und bereitet die entscheidenden Weichenstellungen des Aufsichtsrates vor.
Machtkampf
Rückblick: Volkswagen -Patriarch Ferdinand Piëch vor wenigen Tagen rückt völlig überraschend sehr kritisch über Konzernchef Martin Winterkorn geäußert hat. Der einflussreiche VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh stellte sich allerdings demonstrativ hinter Winterkorn. Auch VW-Konzernsprecher Stephan Grühsem sagte, Winterkorn habe Volkswagen in den vergangenen acht Jahren zu einem der "weltweit erfolgreichsten Automobilkonzerne" gemacht. Und VW-Aufsichtsrat und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) stärkte Winterkorn den Rücken. "Ich bin unangenehm überrascht über die zitierten Aussagen von Herrn Professor Piëch", sagte Weil der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. Die "Spiegel"-Darstellung kommt einem Erdbeben im VW-Reich gleich. Piëch hatte die Konzernspitze vor Winterkorn selber geführt, zu dem er jahrzehntelang ein großes Vertrauensverhältnis besaß.
Spätestens nach der Hauptversammlung am 5.Mai sollte der Machtkampf zwischen Piëch und Winterkorn endlich aus der Welt sein. Kurzfristig könnten die Verstimmungen unter der Führungsmannschaft die Performance der VW-Aktie belasten. Langfristig bleibt das Papier aber weiterhin aussichtsreich. VW wird die Rendite in den kommenden Jahren nach oben treiben. Das wird auch die Aktie weiter beflügeln. Investierte Anleger bleiben dabei und lassen sich von den Tagesschwankungen nicht aus der Ruhe bringen. Trader springen auf, sobald die Aktie das alte Hoch von 262,28 Euro nach oben überwindet.