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21.04.2016 Jochen Kauper

VW-Aktie: Gibt es einen Deal zwischen dem Autobauer und den US-Behörden?

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In der Abgas-Affäre wird kurz vor dem Auslaufen eines Ultimatums eine Einigung zwischen Volkswagen und den US-Behörden über eine milliardenschwere Schadenersatz-Lösung erwartet. Auch für VW -Kunden in Deutschland fordern Verbraucherschützer nun Klarheit.
Jeder US-Halter eines VW-Modells, das mit der "defeat device" genannten Betrugs-Software ausgestattet sei, solle 5000 US-Dollar (gut 4400 Euro) an Entschädigung erhalten, berichtete die "Welt" (Donnerstag) unter Berufung auf Verhandlungskreise. Davon unabhängig müsse der Konzern die Kosten für die Umrüstung des jeweiligen Autos tragen. Daneben kursierten aber auch andere mögliche Summen. Ein Volkswagen-Sprecher in Wolfsburg wollte dies nicht kommentieren.

Lösung erwartet

Am Donnerstag (17.00 Uhr MEZ) will der für Hunderte Zivilklagen wegen Verstößen gegen US-Gesetze zuständige Richter Charles Breyer in San Francisco eine Lösung sehen. Er hatte Volkswagen und der US-Umweltbehörde EPA die bereits ein Mal verlängerte Frist gesetzt.
Breyer verlangt einen detaillierten Plan zur Reparatur der rund 580 000 Dieselwagen, die in den Vereinigten Staaten von der Affäre um manipulierte Emissionswerte betroffen sind. Ob ein Deal in den USA sich anschließend auf die Situation in Europa mit etwa 8,5 Millionen Fahrzeugen übertragen ließe, gilt jedoch als fraglich.

Verbraucherschützer mahnen

Der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv), Klaus Müller, warnte VW davor, seine US-Kunden großzügiger zu entschädigen als VW-Fahrer in Deutschland. "Wenn Volkswagen geschädigten Kunden in den USA 5000 Dollar zahlt, steigt die Ungerechtigkeit gegenüber deutschen Kunden. Auch betroffene VW-Kunden in Deutschland erwarten eine unkomplizierte Lösung." Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer meinte, die Anwendung einer ähnlichen Regelung in Europa sei eher unwahrscheinlich. Aber: "Mit 5000 Dollar pro Fahrzeug hätte man schon mal ein großes Problem weggeräumt: die Sammelklagen der US-Kunden."
An der Frankfurter Börse reagierte die VW-Aktie auf die mögliche Einigung in Kalifornien mit einem deutlichen Kurssprung. Am frühen Nachmittag lag sie um über 5 Prozent im Plus und führte den Dax an.

Hohe Kosten

Fest steht, dass VW - zusätzlich zu einem möglichen Schadenersatz - hohe Kosten für eventuelle Rückkäufe und Auflagen der US-Regulierer drohen. Die Rückstellungen zur Bewältigung des Skandals sollen Insidern zufolge deutlich erhöht werden. Bislang wurden dafür 6,7 Milliarden Euro beiseite gelegt. Vorstandschef Matthias Müller hatte zudem angekündigt, den US-Kunden Einkaufsgutscheine anzubieten.
Ein genauer Plan zur Umrüstung der Autos soll Richter Breyer laut dem Zeitungsbericht zunächst nicht vorgelegt werden. Auch die Strafen und Wiedergutmachungs-Angebote seien nicht in allen Details geregelt. "Es handelt sich vielmehr um eine Art Eckpunktepapier, in dem die große Linie für die kommenden Monate festgelegt ist und an dem weitergearbeitet wird", zitierte die "Welt" einen Prozessbeteiligten.

Technisches Potenzial bis 140 Euro
DER AKTIONÄR ist grundsätzlich der Ansicht, dass die VW-Aktie derzeit nur für Spielernaturen geeignet ist.

Fakt ist: Einezügige Einigung dürfte den Papieren der Wolfsburger weiteren Rückenwind verleihen. Bereits zur Wochenmitte hatten die Anteilseigner auf juristische Fortschritte gesetzt: Der Kurs war von 110 Euro auf 130 Euro am Donnerstagmorgen nach oben geschnellt.

Wird die 200-Tage-Linie bei rund 130 Euro geknackt, hat die VW-Aktie aus technischer Sicht hat die Aktie durchaus Potenzial bis in den Bereich um 140 Euro vorzudringen. Hier wartet ein hartnäckiger horizontaler Widerstand.

(Mit Material von dpa-AFX).

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