Die deutschen Autobauer spüren wieder Rückenwind. Die Chartbilder von Daimler, BMW und VW haben sich deutlich aufgehellt. Gute Nachrichten kamen vor wenigen Tagen auch China. Das Wachstum des Automarkts im Reich der Mitte hat sich im Juli dank Rabatten weiter beschleunigt. Die Zahl der verkauften Fahrzeuge kletterte um 23 Prozent auf 1,6 Millionen Stück. Damit erhöhten sich die Verkaufszahlen den fünften Monat in Folge.
Zu viel Pessimismus
DER AKTIONÄR geht davon aus, dass die Autobranche weltweit bessere Absatzchancen hat, als viele Experten derzeit glauben. Der wohl erreichte Höhepunkt im aktuellen Nachfragezyklus ist nicht zu verwechseln mit einem Zenit für das Auto an sich. Denn für neue Nachfrage wird das Automobil der Zukunft sorgen. Also Elektroautos und selbst fahrende Autos. Besonders gut gerüstet für diese Entwicklung sind BMW und Daimler. Letzterer hat sich mit seinen Mobilitätsangeboten gut positioniert.
Strategieschwenk
VW hinkt dieser Entwicklung noch hinterher, wird aber unter Vorstand Matthias Müller eine radikale Kehrtwende hinlegen. VW soll für das "neue Zeitalter der Mobilität" umgebaut werden. Der Begriff "Evolution" sei "für das, was vor uns liegt, viel zu schwach", so Müller.
Einsteigen
Zuletzt hat die französische Investmentbank Exane BNP Paribas die Einstufung für die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) auf "Outperform" mit einem Kursziel von 135 Euro belassen. Analyst Stuart Pearson geht davon aus, dass die Gefahr staatlicher Klagen nachgelassen hat. Dies sorge bei VW für mehr Vertrauen in die Gewinnaussichten. Hartnäckige Sorgen um die Bilanz scheinen seiner Ansicht nach fehl am Platz zu sein.
Auch DER AKTIONÄR bleibt bullish für VW. Auf Sicht von 12 Monaten hat das Papier ein interessantes Chance-Riskiko-Verhältnis.