Die Familien Porsche und Piëch als VW -Großaktionäre haben der neuen Strategie von Vorstandschef Matthias Müller Rückendeckung gegeben, aber zugleich Verbesserungen angemahnt. "Volkswagen muss zurück auf Erfolgskurs gebracht werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben und wieder profitabel zu werden", sagte VW-Aufsichtsrat Wolfgang Porsche der "Bild"-Zeitung in einem gemeinsamen Interview mit seinem Cousin Hans Michel Piëch, der ebenfalls in dem Kontrollgremium sitzt.
VW-Chef Müller hatte am Donnerstag eine neue Konzernstrategie vorgelegt. Der Autokonzern soll nach dem Abgas-Skandal grundlegend umgebaut, die Elektromobilität massiv ausgebaut werden. Zugleich soll aber vor allem die ertragsschwache Kernmarke VW wieder profitabler werden. "Wir dürfen die Augen vor den Problemen bei VW und den Umbrüchen im Automobilgeschäft nicht verschließen", sagte Porsche. Die Familien Porsche und Piëch sind über die Dachgesellschaft Porsche SE Großaktionäre bei Volkswagen.
40 Modelle weniger?
Ein Baustein, die Profitabilität zu steigern, könnte die Reduzierung der Modellvielfalt sein. Laut "Handelsblatt" plant der VW Konzern rund 40 Modelle zu streichen.Bislang haben die Marken Seat, Skoda, Audi, Porsche und VW rund 340 verschiedene Varianten in ihren Katalogen. Auf der Streichliste stünden vor allem absatzschwache Fahrzeugtypen. Ein VW-Sprecher sagte, es sei noch keine Entscheidung gefallen, wie viele Modelle man auslaufen lassen oder einstellen wolle.
Für Mutige
Es bleibt dabei: Der Abgas-Skandal dürfte zu einem großen Teil eingepreist sein. Lediglich das schwache Marktumfeld hat zuletzt die weitere Erholung der VW-Aktie gestoppt. Die Konsolidierung endete exakt auf der unteren Begrenzung des kurzfristigen Aufwärtstrends. Mutige Anleger können darauf setzen, dass die Aufholjagd weitergeht. DER AKTIONÄR sieht ein Kursziel von 150 Euro. Der Stoppkurs liegt bei 110 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX).