Am Freitag sind die Autoaktien die größten Verlierer im DAX. Neben den schlechten Nachrichten um Daimler steht dabei weiterhin die Entwicklung im Abgasskandal von Volkswagen im Mittelpunkt. Nach der ersten Einigung in den USA steht heute bereits der nächste wichtige Termin an.
Der VW-Aufsichtsrat tagt und soll die Jahresbilanz absegnen. In der Regel folgt diesem Beschluss unverzüglich eine Pflichtmitteilung an die Finanzwelt. Somit dürften erste vorläufige Eckzahlen zur Bilanz im Skandaljahr 2015 bekannt werden. Vor allem die Höhe der milliardenschweren Rückstellungen steht dabei im Fokus. Obwohl das operative Geschäft laut Konzernangaben in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen soll, steuert der Autobauer auf den größten Verlust der Konzerngeschichte zu. 1993 stand ein Minus von 1,94 Milliarden D-Mark zu Buche.
Teure Einigung
Nachdem VW gestern in den USA eine grundsätzliche Einigung im Abgas-Skandal erzielt hat, drohen sogar weitere Rückstellungen. Die Lösung umfasst laut dem zuständigen Richter Charles Breyer die Option, dass VW einen Großteil der betroffenen Dieselwagen zurückkaufe und „substanziellen Schadensersatz“ an die Besitzer zahle. Laut Welt standen zuletzt 5.000 Dollar Entschädigung für jedes der rund 580.000 betroffenen Fahrzeuge im Raum. Die Rückstellungen könnten nach Informationen der dpa nun noch einmal um fast zehn Milliarden Euro auf 16,4 Milliarden Euro anwachsen.
Riskantes Investment
DER AKTIONÄR bleibt dabei: Die VW-Aktie ist nur für risikofreudige Anleger geeignet. Aus technischer Sicht hat der Titel allerdings Potenzial. Die Aktie steht trotz des Rücksetzers am Freitag vor dem Sprung über die sinkende 200-Tage-Linie. Gelingt der Ausbruch hat die Aktie kurzfristig Potenzial bis in den Bereich um 138 Euro. Dort wartet dann ein hartnäckiger horizontaler Widerstand.
(Mit Material von dpa-AFX)