Der schwache Gesamtmarkt in den letzten Tagen drückte die VW-Aktie wieder unter die Marke von 120 Euro. Dabei sah es lange Zeit ganz danach aus, als könnte das Papier des Autobauers endlich den horizontalen Widerstand bei 128,40 Euro knacken. Was die Verkaufszahlen betrifft, so konnte VW ordentliche Ergebnisse liefern. Die Verlässlichkeit im wichtigen China-Geschäft hilft dem Konzern bei seinen weltweiten Verkäufen weiter über Marktschwächen hinweg. Der Autobauer meldete für seine zwölf Fahrzeugmarken am Freitag ein August-Verkaufsplus von 6,3 Prozent.
Leicht im Plus
Auf die bisherigen acht Monate des Jahresverlaufs gerechnet liegen die Auslieferungen damit 1,8 Prozent über dem Wert des entsprechenden Vorjahreszeitraumes. Das sind 0,5 Prozentpunkte besser als der Stand per Juli. Allen voran gab China abermals den Ausschlag: Das Reich der Mitte steht für ein gutes Drittel aller Verkäufe im VW-Konzern, hier zogen die Auslieferungen im August um fast 20 Prozent an.
Auf Jahressicht liegt das Plus dort bei knapp 10 Prozent. Der Schub bügelt die Schwächen in USA (per August -6,4 Prozent) und Brasilien (-34 Prozent) mehr als aus. Mit Blick auf die Marken liegt auf Jahressicht nur der Lkw-Bauer MAN im Minus (-0,8 Prozent) und die Kernmarke VW-Pkw stagniert (-0,2 Prozent).
„Niemand darf sich ausruhen“
Der Konzern-Vertriebsleiter Fred Kappler sagte zu den Zahlen: "Das unterstreicht das Vertrauen der Kunden in unsere Marken. Insbesondere in den Regionen Asien-Pazifik und Europa konnten wir mit unseren Modellen überzeugen." Ausruhen dürfe sich aber niemand. "Dennoch gilt es, dieses Vertrauen auch weiter zu bestätigen und auszubauen. Das gilt besonders für die Region Nordamerika", sagte Kappler. Dort war in den USA der Abgas-Skandal vor einem Jahr aufgeflogen. Besonders die VW-Kernmarke leidet nun an einem Diesel-Verkaufsstopp.
Einsammeln
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner optimistischen Haltung für die VW-Papiere. Zuletzt hat sich der Autobauer bei Navistar eingekauft. Die Kooperation mit JAC macht Sinn. Die Stellung in China wird dadurch weiter ausgebaut. Bei 118,47 Euro erhält die Aktie Unterstützung von der 200-Tage-Linie. Zwischen 115 Euro und 120 Euro können Anleger einen Fuß in die Tür stellen oder die Position ausbauen. Auf Sicht von zwölf Monaten weist die Aktie ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis auf.
(Mit Material von dpa-AFX).