Beim großen Branchen-Thema der Gegenwart „Elektromobilität“ drückt VW mächtig auf die Tube. Dennoch hat die Aktie der Wolfsburger in den vergangenen Wochen gegenüber den deutschen Konkurrenten aus Stuttgart und München das Nachsehen. Können aktuelle Anlaystenstimmen dem Titel Rückenwind verleihen?
So hat Independent Research das Kursziel für Volkswagen von 145 auf 150 Euro angehoben und die Kaufempfehlung bestätigt. Der Kauf der Frontkamera-Softwareaktivitäten von Hella sei finanziell und strategisch sinnvoll, schrieb Analyst Sven Diermeier in einer am Freitag vorliegenden Studie. Die strukturellen Herausforderungen blieben zwar hoch, der Autokonzern könne hier aber auf Skaleneffekte zurückgreifen.
Noch optimistischer sind die Analysten der Société Générale: Die französischen Experten stuft die Vorzugsaktie des Autobauers weiterhin mit dem Votum "Buy" ein. Zudem werde das Kursziel von 148 Euro auf 184 Euro angehoben. Nach der Vorgabe hätte die VW-Aktie ausgehend vom aktuellen Niveau noch rund 33 Prozent Luft nach oben.
Rückenwind kommt indes aus China: Der dortige Automarkt erholt sich weiter vom Einbruch infolge des Corona-Lockdowns Anfang des Jahres. Im September stieg der Absatz laut Daten des Herstellerverband CAAM zufolge im Vergleich zum Vorjahr um 13,3 Prozent. Damit knüpft der weltgrößte und für Volkswagen wichtigste Markt an das zuletzt starke, meist zweistellige Wachstum an. In den ersten Monaten des Jahres war der Autoabsatz wegen der Corona-Pandemie deutlich eingebrochen.
Auch der AKTIONÄR ist Fan der VW-Aktie. Die Wolfsburger sind gerade beim durchaus schwierigen Schwenk von der alten Verbrenner-Welt in die neue Ära der Alternativantriebe– zumindest unter den deutschen Autobauern – eine Art Vorreiter. Dennoch: Ein neues Kaufsignal signalisiert die VW-Aktie allerdings erst dann, sobald die wichtige 200-Tage-Linie bei 140,68 Euro nachhaltig überwunden wird. Im Anschluss wäre Potenzial bis zum horizontalen Widerstand bei 150 Euro. Wird auch dieser geknackt, wäre der Weg aus charttechnischer Sicht in Richtung des Juni-Hochs bei 155,54 Euro frei.