Der kommissarische SPD-Parteichef Thorsten Schäfer-Gümbel fordert einen Mietpreisdeckel in ganz Deutschland. Er geht damit noch einen Schritt weiter als die rot-rot-grüne Regierung in Berlin. Der Sinn dahinter ist äußerst fraglich, zudem bestehen enorme verfassungsrechtliche Bedenken. Die Vonovia-Aktie hält sich trotz der Forderung stabil.
Nach Meinung des SPD-Politikers benötige man eine Atempause im Mietmarkt, um neue Wohnungen zu bauen. "Wir gewinnen damit Zeit, um zu bauen, zu bauen und noch einmal zu bauen", so Schäfer-Gümbel.
Vonovia verliert weniger
Der ursprüngliche Plan der rot-rot-grünen Regierung in Berlin, die Mieten in der Landeshauptstadt für fünf Jahre einzufrieren, hat die Aktien von Deutsche Wohnen und ADO Properties schon stark belastet. Die von Vonovia konnte sich relativ stabil halten, weil das Unternehmen auch nur zehn Prozent des Bestands in Berlin liegen hat.
Eine Ausweitung des Mietendeckels auf ganz Deutschland dürfte jedoch alle Wohnungskonzerne treffen. Allerdings erscheint das Vorhaben rechtlich äußerst bedenklich. Zudem haben CDU und CSU schon ein Veto angekündigt.
Dass dem Mietwucher ein Ende gesetzt wird, steht außer Frage. Dazu sollte die Bundesregierung neue Anreize schaffen, um zu bauen, oder die bürokratischen Hürden abbauen. In unserer aktuellen Ausgabe lesen Sie eine Einschätzung zu Vonovia, Deutsche Wohnen und ADO Properties.