Vonovia will Deutsche Wohnen enger an sich binden. Das teilten beide Konzerne am Donnerstag mit. Die Bochumer wollen dabei offenbar die Grunderwerbsteuer umgehen und suchen daher nach einer passenden Struktur dafür. Bei den Analysten findet der Schritt überwiegend Anklang.
Vonovia plant, die vollständige Integration seiner Tochtergesellschaft Deutsche Wohnen weiter voranzutreiben. Dabei möchte der Bochumer Immobilienkonzern erhebliche Steuerzahlungen: Das berichtet das Handelsblatt. Ein Unternehmenssprecher bestätigte, dass eine Struktur angestrebt werde, um die Grunderwerbsteuer zu umgehen.
Bei den Analysten stößt das Vorhaben auf positives Echo. Karsten Oblinger, Immobilienanalyst der DZ Bank sieht die Transaktion als strategisch sinnvoll an – zumindest unter der Prämisse, dass die Grunderwerbsteuer vermieden werden kann.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs bleibt derweil bullish für die Aktie des größten deutschen Wohnungskonzern. Analyst Jonathan Kownator hat die Einstufung für Vonovia auf „Buy“ bestätigt. Er gibt unverändert ein Kursziel von 41,90 Euro für die Aktie aus.
Kownator rechnet damit, dass Vonovia auf diesem Wege nur zwei Prozent des Deutsche-Wohnen-Aktienkapitals erwerben will. Die Maßnahme dürfte den Konzerngewinn in diesem Fall nur geringfügig verwässern.
Auch Warburg Research und die Baader Bank sehen in Vonovia weiterhin einen Kauf. Warburg-Analyst traut dem Papier ebenfalls Kurse von über 40 Euro zu. Sein Kursziel lautet unverändert 40,20 Euro. Der angekündigte Schritt bei Deutsche Wohnen komme etwa drei Jahre nach der Übernahme. Diese Wartefrist sei damals zugesagt worden.
Andre Remke von der Baader Bank verweist darauf, dass Vonovia bei bisherigen Übernahmen immer einen Weg zu einer vollständigen Integration gefunden habe. Damit sei auch im Falle der Deutsche Wohnen zu rechnen.
DER AKTIONÄR bleibt für die Vonovia-Aktie ebenfalls zuversichtlich. Der kleine Rücksetzer der vergangenen Tage ist eine attraktive Gelegenheit zum Kauf oder Nachkauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Vonovia.