Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia setzt seinen Streifzug durch Europa fort. In Schweden erwirbt der DAX-Konzern die Mehrheit an Hembla und steigt damit auch in diesem Land zur Nummer 1 auf. Die Akquisition sei umgehend wertsteigernd, so das Unternehmen am Montag. Die Aktionäre sind noch vorsichtig.
Vonovia kauft von Blackstone 69,3 Prozent der Stimmrechte respektive 61,19 Prozent des Grundkapitals an Hembla. Der Kaufpreis liegt bei 215 SEK pro Aktie (unabhängig von der Aktienklasse) und entspricht einer Prämie von 11,5 Prozent verglichen mit dem Schlusskurs der B-Aktien an der Nasdaq Stockholm am 20. September.
Der Gesamtkaufpreis beziffert sich auf 12,2 Milliarden SEK oder umgerechnet etwa 1,14 Milliarden Euro. Der Kaufpreis soll zum überwiegenden Teil in Cash beglichen werden. Vonovia erwartet der Eintritt der Vollzugsbedingung im Oktober oder November. Anschließend ist der Bochumer Konzern verpflichtet, ein öffentliches Übernahmeangebot für die übrigen Hembla-Aktien zu unterbreiten.
Sofort wertsteigernd
Laut Vonovia erfülle die Transaktion alle Kaufkriterien. Unter anderem erhöhen sich dadurch FFO und NAV pro Aktie. Hemblas Portfolio ist zudem komplementär zu dem von Viktoria Park, das Unternehmen, das man 2018 gekauft hat. Wichtig zu erwähnen ist, dass sich dadurch die Abhängigkeit vom deutschen Markt reduziert.
Die ersten Analystenreaktionen sind positiv. Berenberg und Bankhaus Lampe bestätigten ihre Kaufempfehlung, Jefferies bleibt bei "Halten" mit Kursziel 45 Euro.Immobilien-Aktien litten zuletzt unter einer Sektor-Rotation sowie der Diskussion um Mietendeckel und Enteignung. Vonovia wäre beinahe ausgestoppt worden. DER AKTIONÄR hält aber an der Empfehlung fest.