Bei Vonovia herrscht Korrekturbedarf. Der Wohnungskonzern muss offenbar massenhaft Heizkostenabrechnungen nach unten korrigieren. Die Anleger lässt das allerdings kalt. Auch ein Analystenupdate von Société Générale inklusive Kurszielsenkung zeigt kaum Wirkung. Die Aktie setzt dennoch ihre Erholung fort.
Einer Recherche des rbb zufolge muss Vonovia erneut zahlreiche Heizkostenabrechnungen für Mieter in Berlin deutlich nach unten korrigieren. Betroffen sei diesmal die mit Fernwärme versorgte Eisenbahnsiedlung Baumschulenweg in Treptow-Köpenick. Mindestens 680 der Nachforderungen für die Abrechnungsperiode 2022/23 seien überhöht.
Vonovia stellten den Mietern Forderungen von bis zu 3.500 Euro. Dem Bericht zufolge wurde beispielsweise der September 2022 als Referenz für die Hälfte der gesamten Heizkosten ausgewählt. Allerdings waren in diesem Monat die Einkaufspreise für Energie auf dem Weltmarkt zehn Mal so hoch wie im Vorjahr. Die für die Abrechnungen zuständige Vonovia-Tochterunternehmen Getec räumte inzwischen ein, dass die Abrechnungen derzeit korrigiert werden.
Korrigiert hat auch Société Générale die Einschätzung für Vonovia. Die Experten haben das Kursziel für die Aktie des größten deutschen Wohnungskonzerns von 34 auf 32,50 Euro gesenkt. Die Einstufung wurde allerdings auf „Buy“ beibehalten. Die Aktie zeigt sich von all dem wenig beeindruckt und setzt ihre Erholungsbewegung fort. Mit einem Plus von 1,1 Prozent liegt sie am frühen Nachmittag sogar leicht vor dem DAX.
Vonovia hat sich von dem zehnprozentigen Kursrutsch nach den Jahreszahlen bereits wieder gut erholt. Der Großteil dieses Verlustes wurde schon aufgeholt. Die Chancen stehen gut, dass sich diese Erholung fortsetzt. Aus charttechnischer Sicht rückt derzeit das Jahreshoch von 29,30 Euro in den Blick. Dort lauert ein massiver Widerstand. Nach unten hat sich derweil der Bereich von 24 Euro als stabile Unterstützung erwiesen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Vonovia befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.